Schule der Zukunft

Das Gymnasium Zitadelle hat sich im Jahr 2000 mit dem Öko-Schulprogramm auf den Weg gemacht.

Im März 2012 wurde die Schule zum zweiten Mal als Schule der Zukunft ausgezeichnet. Hier können Sie sich über ein neues Projekt informieren.

Schaut nur, wie viele Sachen die Athener zum Leben brauchen?
Und wir?

Dokumentation des Projektunterrichts im Fach Latein zum Thema:
Was würde Diogenes zu unserem Konsumverhalten sagen?
22.06. – 04.07.12

IDEE:

In den letzten beiden Wochen vor den Sommerferien hat die Klasse 8 b) im Fach Latein ein Projekt zum Thema „ Was würde Diogenes zu unserem Konsumverhalten sagen?“ durchgeführt. Ausgelöst wurde dieses Projekt, als wir im Unterricht la-teinische Texte über Diogenes übersetzten und über seine kynische Philosophie diskutierten. Gefragt danach, was Diogenes zu unserem Lebensstil sagen würde, begann eine Diskussion darüber, worauf wir verzichten könnten, ohne Lebensqualität einzubußen, bzw. ob wir durch Verzicht vielleicht sogar glücklicher werden könnten, wie Diogenes vorhergesagt hat. So entstand die Idee, über unser Konsumverhalten und dessen Folgen nachzudenken und damit Diogenes` Lehren in unsere heutige Zeit zu transferieren.

UMSETZUNG:
Die Erarbeitung der Projektinhalte erfolgte in Gruppenarbeit, die Ergebnisse wurden auf Plakaten zusammengestellt und der restlichen Lerngruppe vorgetragen.
Eine Gruppe stellte Informationen zum Leben und den Lehren des Diogenes zusammen.

Die zweite Gruppe analysierte das Konsumverhalten der Klasse. Hierzu erstellte sie Fragebogen, die sie anschließend auswertete. So erhielten wir Auskünfte über die monatlichen Einkünfte der Klasse (Taschengeld, selbstverdientes Geld,…), ihre Ausgaben, ihre Interesse danach, ob Produkte fair produziert und gehandelt wurden, und den zusätzlichen Geldbetrag, den sie ausgeben würden, falls Produkte diese Qualitäten aufweisen können. Es stellte sich heraus, dass die meisten breit sind, mehr für faire Ware oder Bioprodukte auszugeben. Die restlichen drei Arbeitsgruppen erarbeiteten, welche Probleme unser Konsumverhalten auslöst und wie wir aktiv etwas ändern können, beispielsweise an den Produktionsbedingungen in den 3.Welt-Ländern oder zum Schutze der Umwelt, indem wir anders, nämlich weniger und bedachter konsumieren.

Zum Abschluss unseres Projekt durften wir am Mittwoch, dem 4.7.12, Frau Dr. Tanja Grüdl von der Initiative „Konsum um jeden Preis“ begrüßen, die uns über die Ziele und Aktionen ihres Vereins informierte. Frau Grüdl berichtete uns engagiert von ihren persönlichen Motiven und ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Durch reichhaltiges Material, das von Texten, über Poster bis zu kleinen Filmen reichte, kam eine lebhafte Diskussion zustande, die uns zum Nachdenken alarmierte. So gab uns Frau Grüdl viele Anregungen, wie wir durch geringen Verzicht und bewussten Konsum viel Positives bewirken können, wie beispielsweise weniger Fleisch und dafür Biofleisch essen oder weniger Schokolade und dafür fairproduzierte und fairgehandelte Schokolade kaufen. Bewusster und sparsamer Umgang mit Energie stellte sich bei unserer Diskussion als einzige Lösung des Energieproblems heraus. Komplexere Zusammenhänge, wie dass wir durch den Kauf von saisonalem und regionalem Gemüse gleichzeitig CO2 reduzieren, machten uns nachdenklich.

FAZIT und AUSBLICK: Da einige Schülerinnen und Schüler großes Interesse an dem Projekt bekundet haben und noch viele weitere Fragen an Frau Grüdl stellen wollten und Frau Grüdl ihrerseits von dem Engagement der Lerngruppe angetan war, wollen wir in Zukunft in Kontakt bleiben und weitere gemeinsame Projekte realisieren. Frau Grüdl schlug beispielsweise eine konsumkritische Stadtführung vor, die sich im Fach Politik für 8. und 9. Klassen eignen würde und von einer anderen Aktiven ihrer Initiative durchgeführt werden könnte.