St. Antons Kinder- und Jugendzentrum

Den Bedürftigen zu geben heißt nicht schenken, sondern sähen.
Baskisches Sprichwort

München, im Januar 2015

Lieber Herr Bähr,
mit großer Freude haben wir auch diesmal wieder Ihre großzügigen Spenden für „unsere” Kinder in Brasilien entgegengenommen. Wir möchten Ihnen und Ihren Helfern für Ihren großen persönlichen Einsatz und all Ihren Spendern für Ihre freundlichen Zuwendungen von ganzem Herzen danken. Es freut uns, dass Sie uns auch diesmal wieder mit Ihrem Engagement so sehr geholfen haben. Bitte geben Sie unseren Dank weiter.

Wie Sie vielleicht schon aus unserem Rundbrief erfahren haben, befindet sich das Projekt gerade in einer Phase des Umbruchs. Sefras und AIDA e.V. sahen sich gezwungen, das Konzept an die Gegebenheiten in Brasilien anzupassen. Durch die strenge Anwendung des Kinder- und Jugendschutzgesetzes wurde unsere Einrichtung immer mehr nur zur kurzfristigen Unterbringung von wenigen Kindern herangezogen. Außerdem hat die sehr große Nachbargemeinde Itaborai ein eigenes Kinderheim eröffnet, das den Bedarf der umliegenden Gemeinden deckt.

Wie uns Frei José Francisco, der Leiter von Sefras, bei seinem Besuch in München im Oktober berichtete, gibt es in der Gemeinde Tanguá bisher keine Einrichtung, die sich um Kinder außerhalb der Schulzeit kümmert und sie so „von der Straße” und den damit verbundenen Gefahren wie Kriminalität, Drogen usw. fernhält.

Nach einigen Umbau- und Renovierungsarbeiten sollen zu Beginn des neuen Schuljahres im Februar bis zu 120 Kinder je nach Schulbesuch in Vormittags- oder Nachmittagsgruppen auf dem Gelände unseres Projektes liebevoll betreut und mit Mahlzeiten versorgt werden. Hausaufgabenüberwachung, Nachhilfe und sinnvolle Freizeitgestaltung mit Sport und Spiel sollen den Kindern Hilfe und Geborgenheit geben. Die Schule wird die bedürftigsten Kinder auswählen. Bedingung für die Teilnahme ist der regelmäßige Schulbesuch.

Nachdem die Kinder nur tagsüber betreut werden, verringern sich die Gesamtkosten, denn es entfallen die erhöhten Kosten für die Rund-um-die Uhr-Betreuung im Schichtdienst. Aber mit dem geänderten Konzept profitieren trotzdem erheblich mehr bedürftige Schulkinder von der ihnen nun tagsüber zu Teil werdende Präventionsmaßnahme.

Es ist uns von AIDA e.V. durchaus bewusst, dass wir damit von dem ursprünglichen Konzept unseres Freundes und Gründers Pater Heribert Kloos abweichen, aber wir sind sicher, dass er unter den gegebenen äußeren Umstanden mit dieser Änderung einverstanden wäre. Und so hoffen wir, dass auch Sie, liebe Spenderin, lieber Spender, Verständnis für unsere Entscheidung haben und weiterhin die Kinder in St. Antons Kinder- und Jugendzentrum unterstützen.

Für dieses Verständnis und Ihre Hilfe danken wir Ihnen auch im Namen der Kinder und der Mitarbeiter in Tanguá von Herzen.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Thomas Reverchon