Kurz nach dem Nikolaustag wehte eine erfrischende Brise Forschergeist durch den 2. Stock des Institutsgebäudes: Herr Prof. Dr. Aarts (Oxford University), Frau Dr. Ripoll und Herr Prof. Dr. Lettinga (beide Forschungszentrum, ICS2/3) besuchten mit ihrem zehnköpfigen internationalen Team aus Doktorandinnen und Doktoranden die Zitadelle. Die Forscher demonstrierten unseren Klassen 9, den Q2-Chemie- und Physik-Grundkursen und dem Physik-Chemie-Differenzierungskurs der Stufe 8 sechs verblüffende Experimente und Computersimulationen.
Die großen Themen „Weiche Materie“ und „Komplexe Flüssigkeiten“ wurden den Schülerinnen und Schülern handlungsorientiert auf ansprechende, anschauliche Weise nähergebracht. So entdeckte man etwa, wie ein Handy-Display funktioniert, oder wie man Material herstellen kann, aus dem kugelsichere Westen produziert werden. Dabei durfte jeder mit anpacken und aus eigener Hand erfahren, wie man mit Polarisationsfiltern umgeht und extrem reißfeste Kunststofffäden herstellt.
Die begleitenden Lehrkräfte waren nicht nur selbst verblüfft über die Theorien und Experimente, die so nicht in den Lehrplänen der Chemie und Physik auftauchen, sondern freuten sich auch sehr z. B. über Versuche zur Brownschen Bewegung oder Polymeren, die den aktuellen eigenen Unterricht bereicherten.
Dass Wissenschaft auch sehr viel Spaß machen kann, wurde besonders an der Lernstation zur speziellen Konsistenz von nicht-newtonschen Flüssigkeiten deutlich. Die beliebte Stärke-Wasser-Mischung wurde mit wachsender Begeisterung und in großen Mengen nicht nur geformt, sondern auch „in Fluss“ gebracht. Für diejenigen, die sich trauten, war der „Stärke-Pool“ eine einmalige Gelegenheit, einmal barfuß über eine Flüssigkeit zu laufen.
Wir blicken zurück auf einen ereignisreichen und spannenden Schultag mit Experimenten, durch die wir erfahren durften, dass es auch Materie in besonderen Strukturen zwischen den Aggregatzuständen flüssig und fest gibt. Mit ganz viel Neugier und großem Interesse erlebten etwa 150 glückliche Schülerinnen und Schüler Forschung aus erster Hand und auch in englischer Sprache.
Unser großer Dank geht an das gesamte Team und seine Leitung, insbesondere an Frau Dr. Ripoll für die gelungene Organisation, sowie an das Schülerlabor „JuLab“ des Forschungszentrums für die Vermittlung des Kontakts. Auf ein Neues!
B. Cremer