Seit fast 15 Jahren besteht eine enge Freundschaft zwischen dem Gymnasium Zitadelle und dem collège Jean Bauchez in Le Ban-Saint-Martin bei Metz. Ende März war es endlich wieder soweit, und eine Gruppe äußerst motivierter und ziemlich aufgeregter Schülerinnen und Schüler der Stufen 9 und EF machte sich in Begleitung ihrer Lehrerinnen Linda Königsmann und Elfriede Schröder auf den Weg in die lothringische Stadt. Dort wurden sie von ihren Austauschpartnern, die im November zu Gast in Jülich waren, bereits sehnsüchtig erwartet und sehr herzlich aufgenommen.
Auf dem Programm standen zahlreiche Aktionen, die den Teilnehmenden die Stadt und Region näherbrachten. So entdeckten sie bei einer Stadtbesichtigung in Metz Spuren verschiedener Epochen und Stile – Zeugnisse der wechselvollen Geschichte der Stadt. Hervorzuheben ist der im wilhelminischen Stil gestaltete Bahnhof sowie die gotische Kathedrale im Herzen der Stadt. Ein Gegenstück zu Metz findet sich in der Stadt Nancy, die sich mit Metz im Laufe der bewegten lothringischen Geschichte die Rolle der Hauptstadt teilt. Nancy wirkte mit dem prachtvollen Stanislas-Platz aus dem 18. Jahrhundert auf die Schülerinnen und Schüler wie die Hauptstadt eines Königs, wie ein lothringisches Versailles. Bei einer deutsch-französischen Stadtrallye – unter erschwerten Bedingungen bei strömendem Regen – waren sowohl deutsche als auch französische Schüler gefordert.
Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des Robert-Schuman-Hauses. Das Wohnhaus des bedeutenden Europapolitikers, der durch die Idee zur Gründung der Montanunion einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung des Friedens in Europa leistete, beeindruckt einerseits durch die Bescheidenheit seines Bewohners und des Interieurs, andererseits durch seine historische Bedeutsamkeit.
Selbstverständlich besuchte die deutsche Gruppe auch den Unterricht in der gastgebenden Schule. Manch einer war erstaunt über die Unterschiede in der Organisation und Gestaltung des Unterrichts. Auch der Ganztagsbetrieb mit Essen in der Schulmensa und Unterricht bis 17 Uhr war für die Zitadellenschüler eine neue Erfahrung.
Neben diesen zahlreichen Aktivitäten ging es natürlich vor allem darum, das gemeinsame Miteinander der Austauschpartner zu fördern und den deutschen Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, ihre im Unterricht erworbenen Kompetenzen anzuwenden und in das Leben einer französischen Gastfamilie einzutauchen. Einige verstanden sich so gut mit ihren Austauschpartnern, dass sie bereits im Vorfeld des Austauschs entschieden hatten, diesen auf privater Basis bis in die sich anschließenden Osterferien zu verlängern. Den übrigen fiel der Abschied nach den ereignisreichen Tagen sichtlich schwer, und es wurden bereits Pläne für ein weiteres Wiedersehen geschmiedet.
Das Fazit der Schülerinnen und Schüler war durchweg positiv. Helena El Kholy und Shannon Schmitt (EF) fassen zusammen: “Alle hatten eine tolle Zeit und haben schöne Erfahrungen und Erinnerungen sowie länderübergreifende Freundschaften erworben.”
E. Schröder
Hier geht es zu einem Artikel aus Schülerinnensicht
(von Helena El Kholy und Shannon Schmitt).