[1]Der Gewinnerin Celina Igl (9d) ist geradezu „spielerisch“ eine geometrische Lösung für einen perspektivischen Bildaufbau in der Zentralperspektive gelungen. Ihr Siegerbeitrag ziert daher zurecht den diesjährigen Schülerplaner. Die Nachwuchskünstlerin erhält zudem einen Gutschein der örtlichen Buchhandlung im Wert von 15 €.
Die Idee, den schulischen Weg durch die verschiedenen aufeinander aufbauenden Jahrgangsstufen in Form eines „Plattformspiels“ anzulegen, hat der Jury imponiert. Doch der Weg zum Abitur wird hier nicht spielerisch leicht dargestellt – die nächsthöher gelegene Stufe zu erreichen kann hin und wieder eine Herausforderung darstellen.
[2]Manchmal ist Unterstützung durch andere Personen nötig, um eine höhere Ebene zu erreichen. Genau dieser Aspekt des Zusammenhalts (die gegenseitige Achtung, menschliche Zuwendung, Empathie und Aufgeschlossenheit in interaktiver Praxis) kennzeichnen unser Schulklima.
Die historische Festungsanlage unseres Hauptgebäudes aus der Vogelperspektive in Form von leuchtenden Umrisslinien als Bildhintergrund zu zeichnen, greift auf eine subtile Weise und in symbolischer Form eine Besonderheit der Schule auf. Verstärkt durch die grafische Anlehnung an einen An-/Aus-Schalter erhält das Bild auch zusätzlich den Charakter eines Spiels.
Vielen Dank für den gelungenen Beitrag und herzlichen Glückwunsch!
J. Jurna
Infobox – Zentralperspektive
Die Entwicklung perspektivischer Darstellungen in der Kunst
Die räumliche Illusion hat auf die Menschen seit jeher große Faszination ausgeübt. In der Renaissance machte die Erfindung der Zentralperspektive es erstmals möglich, Raum auf einer Fläche darzustellen.
Die Zentralperspektive hat ihre Ursprünge in der Renaissance (14. – 17. Jahrhundert) und wurde erstmals von italienischen Künstlern realisiert. Als Erfinder der Zentralperspektive und Begründer des ersten perspektivischen Konstruktionsverfahren gilt Filippo Brunelleschi (1377-1446). Er kannte als erster Fluchtpunkt, Horizont und Distanz und erstellte mittels einer Grund- und Aufrisszeichnung ein perspektivisches Bild. Leon Battista Alberti (1404-1472) war es schließlich, der in seiner Abhandlung über die Malkunst die Perspektive mathematisch zugänglich machte, indem er die Fläche eines Gemäldes mit einem Fenster verglich, durch welches man hinaus, d.h. in die Tiefe, sieht. Alberti beschreibt das Sehen so, dass vom Gegenstand ausgehend Strahlen ins Auge treffen. Dies bezeichnete er als Sehpyramide, deren Spitze das Auge bildet. Das Perspektivbild ist dann der Querschnitt durch diese Sehpyramide. Fortan entwickelte sich die perspektivische Malerei auf der Grundlage mathematischer Berechnungen. In Deutschland verbreitete Albrecht Dürer mit seiner Abhandlung über die Perspektive die Erkenntnisse der perspektivischen Gesetze.
Zentralperspektive – grafisches Vorgehen
Begonnen wird mit Festlegung der Horizontallinie und des Fluchtpunktes. Um die Raumtiefe zeichnerisch zu schaffen, werden alle Linien des Bildes, die in die Tiefe gehen, entlang der Fluchtlinien auf den Fluchtpunkt zu verkürzt gezeichnet. Thematisch lässt sich die Zentralperspektive auch an die Zentrische Streckung und die Strahlensätze des Mathematikunterrichts in Klasse 9 anlehnen.