Ausstellungseröffnung “Zu Tisch bei Künstlern”

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Zita­del­le aus den Kunstkursen der Jahrgangs­stufen 10 und 11 unter der Leitung von Ugur Ekener und Alexander Loup stellten am Sonntag, dem 2. Sep­tember, ihre künstlerischen Arbeiten aus. Diese entstanden im Rahmen einer Koopera­tion mit dem Kunstverein Jülich.

Nach einem fulminanten Einsatz der Schulband des Gymnasiums unter Leitung von Irina Lennartz bedankte sich Schulleiterin Frau Dr. Körver für die gewinnbringende Kooperation, dessen Grundstein in zahlreichen Pla­nungs­gesprächen bereits Anfang des Schuljahres 2016 gelegt worden war.

Frau Müller-Lehnen hatte damals den Vorschlag gemacht, anlässlich des 40. Jubiläums des Kunstvereins eine Installation aus Schülerarbeiten in Form eines Dinnertables nach dem Vorbild der Künstlerin Judy Chicago zu realisieren. Im Anschluss an die Schulleitung sprach Frau Müller-Lehnen begeistert von der Aufge­schlossenheit und Unbefangenheit, mit der ihr Schülerinnen und Schüler in Unterrichtsbesuchen begegnet seien, und von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Kunstlehrern Ugur Ekener und Alexander Loup.

Als spannendes Experiment bezeichnete als nächster Redner Herr Loup die Zusam­menarbeit mit dem Kunstverein. In seiner Ansprache erklärte er das pädagogische Konzept, die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Jahrgangsstufe 10 zunächst mit unterschiedlichen, sehr verschieden arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern zu konfrontieren und diese zu erforschen.

Um sich einer Antwort auf die Frage “Was ist Kunst?” zu nähern, müssen die Schü­lerinnen und Schüler zunächst verschiedene Formen der Kunst kennenlernen.”, betonte Herr Loup. Nachdem die Lernenden ihre gestalterischen Schwerpunkte selbst festgelegt hätten, dürften sie in einer offenen Aufgabe eine frei gewählte künstlerische Intention verfolgen. “Innerhalb von wenigen Unterrichtsstunden arbeiteten die Schü­ler­innen und Schüler fieberhaft an jeweils sehr unterschiedlichen und äußerst eigenwilligen Ge­stal­tungen, die Bezüge zu den vorher thematisierten zehn Künstlerinnen und Künstlern er­ken­nen ließen.” so Loup. Unter der fachkundigen Unterstützung des Kunstlehrers würden die Schülerinnen und Schüler “ganz nebenbei” den materialgerechten Gebrauch ver­schie­dener Werkzeuge kennenlernen. Herr Loup betonte, dass es sei spannend sei, von den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler direkt neben ihren Arbeiten stehend zu hören, und er bat die Anwesenden, sogleich an die Tische zu treten. Dort sprachen Nada Frettlöh, Luka Freiwald, Hatice Demirci, Lisa Milicia und Leon Hübl offen und teilweise sehr intim über ihre künstlerischen Schaffensprozesse und die gemachten Erfahrungen, welche die Zuhörer sichtlich beeindruckten.

In der Jahrgangsstufe 11 legten die Schülerinnen und Schüler den Schwerpunkt auf das Thema „Enthüllung“ und entwickelten jeweils ein Modell für eine Installation. Angeregt von den Installationen der Künstlerin Louise Bourgeois beschäftigten sich die Schü­ler­innen und Schüler mit frei gewählten Künstlerinnen und Künstlern und enthüllten eine besonders interessante Lebenssituation in Form einer Installation als Modell.

Der Fokus dieser Aufgabe lag darin, dass die Schülerinnen und Schüler Modelle für eine Installation mit Alltagsmaterialien entwickeln, die in der Wirkung den Lebenssituationen der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler entsprechen sollten.

„In diesem Kontext ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler den modernen Kunstbegriff kennen- und verstehen lernen.” so Herr Ekener. Auch Alltagsmaterialien könnten einen künstlerischen Eigenwert besitzen. So seien beispielsweise ready-mades á la Marcel Duchamps thematisiert worden, um den Schülerinnen und Schülern neue gestalterische Wege aufzuzeigen.

Bereits während der Ideenfindung hätten die Schülerinnen und Schüler mit vielen Ent­scheidungen zu hadern gehabt. Im regen Austausch mit dem Fachlehrer hätten die Schülerinnen und Schüler gelernt ihre Entwurfsskizzen zu fokussieren, während des Gestaltungsprozesses eigene Entscheidungen zu treffen und Gestaltungsprobleme zu lösen. Auf diese Weise seien Werke entstanden, die eine hohe gestalterische Qualität aufwiesen.

„Der künstlerische Schaffensprozess ist kein geradliniger, sondern immer geprägt von Umwegen und Hindernissen. An den beispielhaft beiliegenden Notizen und Skizzen können die Besucher die individuellen künstlerischen Schaffensprozesse der Schü­ler­innen und Schüler sehr schön nachvollziehen.“, so Ekener.

Diese und weitere Exponate werden am 22. und 23. September von 11 – 17 Uhr im Hexen­turm einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Zitadelle laden Sie ganz herzlich ein und freuen sich auf Ihren Besuch.

A. Loup