Dr. Hermann Cramer

SCHULLEITER DES STAATLICHEN GYMNASIUMS JÜLICH VON 1952 BIS 1963
KONSOLIDIERUNG DER SCHULE NACH INNEN UND AUSSEN

Von Dr. Peter Nieveler

Abb. 1 Oberstudiendirektor Dr. Hermann Cremer um 1955 – Foto: Familienarchiv Dr. M. Cramer, Köln; s. Anm.10

Am 5. März 1955, morgens gegen 07.30 Uhr, trat der vom Schulkollegium in Düsseldorf (1)  zum Vorsitzenden der Reifeprüfung 1955 ernannte Schulleiter des Staatlichen Gymnasiums Jülich vor seine neunzehn Abiturienten, um diese zur mündlichen Abiturprüfung zu begrüßen und ihnen Glück zu wünschen. Er begann mit ungefähr folgenden Worten, die dem Verfasser dieses Aufsatzes – selbst Abiturient von 1955 – bis heute in den Ohren klingen: „Meine Herren, Sie sind nach dem Zweiten Weltkrieg die erste Klasse, die vor dem Abitur wieder volle neun Jahre das Gymnasium besucht hat. Die Prüfung kann daher zum ersten Mal wieder ganz normal ablaufen, ohne Rücksicht auf Unterrichtsausfall.“ – Es sei dahingestellt, ob Cramer seinen eigenen Worten wirklich vollen Glauben schenkte. In einem Manuskript zur »Geschichte der Schule zwischen 1945 und 1955« steht es jedenfalls etwas anders. Dort nämlich heißt es auf S. 4: „Das Schuljahr 1950/51 war das erste seit der Evakuierung, in dem der Vollunterricht erteilt werden konnte.“(2) Demnach hatten die Abiturienten von 1955 nur in fünf Schuljahren vollständigen Unterricht erhalten.
Für den Schulleiter aber hatte sich das Gymnasium in Jülich zehn Jahre nach dem Krieg grundsätzlich und vollständig konsolidiert. Diese Stimmungslage befand sich im Einklang mit dem damaligen Wirtschaftsaufschwung in der Bundesrepublik Deutschland, mit den leider viel zu schnell in die Geschichte zurückgleitenden Katastrophen der ersten Jahrhunderthälfte und auch mit der persönlichen Situation des Schulleiters, der in Jülich zum ersten Mal in seiner Karriere seit 1924 für eine längere Zeit an ein und demselben Dienstort arbeiten durfte.
In Jülich wird die Erinnerung an ihn bis heute durch drei Dinge wach gehalten: Durch die große dreitägige Festveranstaltung zum fünfzigjährigen Bestehen des Staatlichen Gymna¬siums Jülich als Vollanstalt im Jahre 1955, dann durch den 1957 fertig gestellten Erweite¬rungsbau der Schule zwischen Neußer- und Kurfürstenstraße, in dem heute das »Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Jülich«(3) untergebracht ist, und letztlich erinnern sich ehemalige Schüler des Gymnasiums an seinen tragischen Tod nur wenige Stunden nach seiner feierlichen Verabschiedung aus dem Dienst.
Cramer hatte in Jülich allerdings kein »gemachtes Bett« vorgefunden. Oberstudiendirektor Josef Weyer hatte die Leitung der Schule am 30.03.1950 aus der Hand gegeben.(4) Cramer übernahm die kommissarische Schulleitung am 15. Januar 1952. Die beinahe zwei Jahre, die dazwischen lagen, werden in einem zukünftigen Heft der »Zitadelle« noch zu behandeln sein. Solche Vakanzen von Schulleiterstellen waren damals freilich in keiner Weise üblich. Cramers Dienstzeit endete am 31.03.1963. Sein Nachfolger Dr. H. Renn trat einen Tag später, am 01.04.1963, seinen Dienst an.(5)
Hermann Mathias Peter Cramer wurde am 18. Juli 1897 als einziges Kind(6) der Eheleute Hermann Cramer und Maria, geb. Hurtz, in Düsseldorf geboren. Sein Vater war ein Beamter im mittleren, später gehobenen Dienst des Landes Preußen, zu dem das Rheinland bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte. Beide Eltern waren katholisch, und Cramer hat seinen katholischen Glauben auch in den Zeiten des Nationalsozialismus nicht verhehlt. Insofern nimmt es nicht Wunder, dass es zu seiner Zeit als Schulleiter in Jülich neben den regelmäßigen wöchentlichen Schulmessen für alle katholischen Schüler auch monatliche Sonntags-Schulmessen in der Kapelle des Krankenhauses oder in der Kapelle des Mädchengymnasiums gab, auf die der Direktor in den umlaufenden Mitteilungen für alle Schüler auch regelmäßig hinwies.(7)
In Düsseldorf besuchte H. Cramer von 1903 bis 1906 dreieinhalb Jahre lang die Volksschule entsprechend der heutigen Grundschule und wechselte dann zum »Königlichen Hohenzollern-Gymnasium«, dessen neobarocker Bau an der Ecke Königsallee-Bastionsstraße heute die Nachfolgeschule des Hohenzollern-Gymnasiums, nämlich das städtische Görres-Gym¬nasium, beherbergt.(8) Dort absolvierte Cramer noch die zweite Hälfte des vierten Volks¬schuljahres als Vorschule, eine damals nicht unübliche Vorbereitung auf das Gymnasium, die dem Jungen eine besondere Prüfung zur Aufnahme in die höhere Schule ersparte, trägt doch das Schlusszeugnis der Vorschule die Bemerkung: „Er hat die Reife für Sexta (heute Klasse 5) erlangt.“(9)
Am 07. Juni 1915 bestand Hermann Cramer die Abitur-Prüfung. Von der mündlichen Prüfung wurde er sogar befreit.(10) Das »Zeugnis der Reife« vermerkt: Er „war 8¼ Jahre auf dem Gymnasium, und zwar 5/4 Jahre in Prima“, also in den Klassen 12 und 13, wo er eigentlich zwei volle Jahre hätte verbringen müssen. Cramer hatte sich nämlich mitten im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet. Das »Zeugnis über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst« hatte er schon am 19. März 1913 nach dem erfolgreichen Besuch der Untersekunda, der Klasse 10 des Gymnasiums, erhalten. Am 31. März 1915, also noch vor der Abitur-Prüfung, hatte Cramers Vater, weil der Sohn noch nicht volljährig war, schriftlich erklärt, dass er sich „dem Bewerber gegenüber zur Tragung der Kosten des Unterhalts mit Einschluss der Kosten der Ausrüstung, Bekleidung und Woh¬ nung für die Dauer des einjährigen Dienstes verpflichte und dass, soweit die Kosten von der Militärverwaltung bestritten werden, [er sich] dieser gegenüber für die Ersatzpflicht des Bewerbers als Selbstschuldner verbürge.“ Gemäß seinem Lebenslauf entledigte er sich der Grundausbildung seiner einjährigen Dienstpflicht in vier Monaten in Straßburg.(11)
Am 28. Oktober 1915 begann ein dreißigjähriger höchst bewegter Abschnitt im Leben des Hermann Cramer, der ihn zunächst einmal bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 ununterbrochen an die Front auf dem Balkan und in Frankreich führte – seit dem 05. Mai 1918 als Leutnant der Reserve.(12)

Abb. 2 Links das vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. schon 1813 gestiftete Eiserne Kreuz und rechts das Frontkreuz für harten Fronteinsatz. Beide Kreuze tragen die Jahreszahl 1914 – http://de.wikipedia.org/wiki/EisernesKreuz#Bedeutung:www.orden.de/deutsches-reich-frontkrieg-bund-e-v-frontkreuz; 03.01.2012

Schon im Jahre 1917 erhielt er als Kriegsauszeichnungen das »Eiserne Kreuz II. Klasse« und das »Frontkreuz«. Cramer hat auf diese Auszeichnungen in seinem späteren Leben nie besonders hingewiesen und sie in seinem Lebenslauf nicht einmal erwähnt, obwohl ein Fronteinsatz in Frankreich im Ersten Weltkrieg ungeheuer hart und blutig war.
Nach der Auflösung der deutschen Wehrmacht im Dezember 1918 begann Hermann Cramer im Februar 1919 mit dem Studium der Geschichte sowie der deutschen und romanischen Philologie in Münster, wo er bis zum Dezember desselben Jahres blieb. Die folgenden drei Monate trieb es ihn nach Halle an der Saale an die Universität Halle-Wittenberg und von April bis Oktober 1920 nach Bonn. Dann kehrte er für die beiden letzten Jahre seines Studi¬ums nach Münster zurück und bestand dort am 05. Dezember 1922 die »Wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen«.(13) Wer nachrechnet, zählt vier Jahre Studium bis zum Examen, eine auch damals sehr kurze Zeitspanne, die nicht dadurch grundsätzlich länger wird, dass „er an den beiden Zwischensemestern 1919 in Münster teil[nahm]“, wie das Zeugnis über das erste Staatsexamen ausdrücklich festhält. Diese beiden Semester soll¬ten wohl für Kriegsteilnehmer die Studienzeit verkürzen, und so umfasste das Jahr 1919 vier anstatt sonst zwei Semester. Jedenfalls war Cramer ein äußerst fleißiger Student. Denn was seine knappe Studienzeit wirklich erstaunlich macht, beschreibt er in seinem Lebenslauf so: „Während dieser Zeit vollendete ich an der Universität Münster eine wissenschaftliche Arbeit aus der Hansegeschichte, betitelt: »Die Schotten als Kaufleute, besonders als Hausierer, im Osten bis zum Ausgang des 16. Jahrhunderts.« Am 23. Juni 1922 wurde ich auf Grund dieser Arbeit und der sehr gut bestandenen mündlichen Prüfung zum Doktor der Philosophie promoviert.“

Abb. 3 Abschnitt der Promotionsurkunde des Dr. phil. Hermann Cramer vom 23.06.1922 – Familienarchiv wie Anm.7

Die Arbeit wurde auszugsweise veröffentlicht in den »Jahrbüchern der philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster«.(14)
Cramers auf ein Jahr verkürzte Referendar-Zeit begann am 01.04.1923. Zwischen Staatsexamen und Beginn der Referendar-Zeit arbeitete Cramer als Werkstudent bei der »Provinzial-Feuerversicherungs-anstalt der Rheinprovinz« in Düsseldorf, wo er auch schon vorher „mehrmals in den Universitätsferien als Bürohilfskraft …. Dienst getan“ hatte, wie er in seinem Lebenslauf vermerkt. Wann er bei der Masse seiner Arbeit diese Ferien hatte, muss über den Tod hinaus sein Geheimnis bleiben. Seine pädagogische Ausbildung als Referendar erhielt er an der Ludendorffschule Düsseldorf, dem heutigen »Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium«.(15) Hier bestand er am 31. März 1924 am »Staatlichen Pädagogischen Prüfungsamt« die »Pädagogische Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen« in den Fächern Geschichte, Deutsch und Französisch und wurde einen Tag später zum Studienassessor ernannt.
Die Beschäftigungsverhältnisse im höheren Schuldienst waren damals mehr als schlecht. So nahm Cramer, was er bekommen konnte, und das war vorerst einmal eine Stelle bei den »Vereinigten Westfälischen Adelsarchiven« in Münster, deren Trägerverein erst 1923 gegründet worden war und wo man daher wissenschaftliches Personal suchte.(16) Cramer nahm die Sache gelassen und sagte später: „Diese Zeit war für meine wissenschaftliche Weiterbildung von großer Bedeutung und gab mir Gelegenheit zur Veröffentlichung kleinerer geschichtlicher Arbeiten.“
Was aber danach folgte, nennt er in seinem Lebenslauf selbst „eine wahre Leidenszeit“, die vom 01.Mai 1925 an vierzehn Jahre dauerte. Einer festen Anstellung „als Studienrat stand zunächst der damals sehr große Überfluß an katholischen Germanisten und Historikern entgegen, dann nach 1933 die Tatsache, daß ich mich nicht dazu verstehen konnte, in die NSDAP einzutreten.“ So wurde er quer durch die deutschen Lande von Stadt zu Stadt für jeweils nur kurze Zeitspannen versetzt: „Meine älteste Tochter hat bis zu ihrem Abitur zwölf Schulen besuchen müssen.“ Nach Auskunft des Bundesarchivs Berlin vom 08.12.2011 war Cramer seit 01.07.1933 unter der Nummer 112602 zwar Mitglied im NS-Lehrerbund „NSLB“, der 1929 gegründeten und bis 1944 bestehenden Vereinigung der Lehrer aller Schulen, zu keiner Zeit aber Mitglied der NSDAP selbst.
Zwischen dem 01.04.1925 und dem 22.04.1935 war H. Cramer hauptsächlich am »Staat¬lichen Preußischen Realgymnasium« in Remscheid(17) beschäftigt, mit längeren Unterbre¬chungen allerdings: Vom 01.12.1926 bis 15.04.1927 unterrichtete er an der »Staatlichen Fichte-Schule« in Essen-Kettwig. Dabei handelte es sich um eine Schule im Aufbau zur Lehreraus- und Fortbildung des »Berliner pädagogischen Zentralinstituts«; ab 1933 stand sie im Dienst des Nationalsozialismus, wurde aber 1934 geschlossen.(18) Vom 01.04.1928 bis 31.03.1929 war er in Wuppertal-Elberfeld an der »Städtischen Oberrealschule Süd«(19) und vom 01.04.1929 bis 15.03.1930 am »Städtischen Lyzeum mit Studienanstalt« in Wuppertal-Unterbarmen.(20)
Am 15.03.1930 glaubte er schon, sein Glück nicht fassen zu können, wurde er doch in die so genannte »Anwärterliste für Studienassessoren« aufgenommen und erhielt ab sofort auch Wartegeld. Bis zum 24.04.1935 gab er als Wartegeldempfänger ständig zwölf Wochenstunden Unterricht am Remscheider Realgymnasium – wahrscheinlich, ohne von dem Wartegeld wirklich leben zu können.
In Remscheid hatte Hermann Cramer die drei Jahre jüngere Luise Catharina Duesing ken¬nengelernt und am 24. Oktober 1927 geheiratet. In den folgenden Jahren hatte er bis 1933 mit ihr drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn. Das Schicksal hatte es schon bis dahin nicht allzu gut mit H. Cramer gemeint. Ein harter zusätzlicher Schlag war der plötzliche Tod seiner erst fünfunddreißig Jahre alten Frau am 15. März 1935. Ohne feste Anstellung stand er nun mit drei Kindern, von denen das jüngste erst zwei Jahre alt war, allein da. Am 01.04.1935 erhielt er einen Lehrauftrag an das Städtische Gymnasium in Rheinbach, wo er bis zum 31.03.1936 blieb. Für eine ausgesprochene Schikane gegenüber dem Nicht-Partei-Mitglied hielt Cramer seine Versetzung nach Salzwedel im Altmark-Kreis im nördlichen Sachsen-Anhalt(21), die mit dem eher scheinheiligen Versprechen der baldigen Anstellung begründet wurde.

Abb. 4 Speisenkarte für das Menü zur Hochzeit Hermann Cramers 1936.

Zum Glück für ihn und seine Kinder hatte er zwischenzeitlich die zehn Jahre jüngere Grete Röttges kennengelernt, die er am 01. August 1936 heiratete. Sie half ihm bei der Erziehung seiner Kinder, bis diese das Haus verließen. 1946 wurde den beiden die gemeinsame Tochter Margret geboren. Bis zu diesem Zeitpunkt war der spätere Schulleiter Dr. Hermann Cramer wahrlich nicht auf Rosen gebettet, wie die Speisenkarte für ein gut bürgerliches Menü am Hochzeitstag 1936 zeigt.
Fortan wurde sein Leben nun aber insofern ruhiger, als wenigstens das ständige Umziehen ein Ende hatte. In seinem Lebenslauf heißt es: „Von Salzwedel wurde ich schließlich in die Rheinprovinz zurück¬versetzt und trat am 01. Nov. 1938 meinen Dienst am »Stiftischen Gymnasium in Düren« an.(22) Am 01. Juli 1939 wurde ich hier als Studienrat angestellt.“ Dass diese Anstellung auf Lebenszeit nach fünfzehn Jahren nun doch erfolgte, obwohl Cramer nicht der Partei angehörte, liegt wohl auch daran, dass es sich beim Stiftischen Gymnasium Düren nicht um eine staatliche Schule handelte. Daher vermerkt der Oberpräsident der Rheinprovinz zu dieser Anstellung auch ausdrücklich: „Ich habe Sie zum Studienrat am Stiftischen Gymnasium in Düren ernannt. Durch diese Ernennung erlangen Sie nicht die Rechte eine unmittelbaren Staatsbeamten, sondern Sie treten lediglich in den Dienst einer vom Staat verwalteten Anstalt.“(23)
Cramers persönliches Bekenntnis gegen den Nationalsozialismus in seinem Lebenslauf muss natürlich unter dem Vorbehalt gelesen werden, dass es so erst 1951 in Worte gefasst wurde. Die Tatsache aber, dass er nie der Partei beitrat, sondern alle Schwierigkeiten auf sich nahm – und es kommen im Zweiten Weltkrieg noch einige hinzu -, um sich selbst treu zu bleiben, machen das Bekenntnis zumindest lesenswert. Viele andere haben nicht so gehandelt wie H. Cramer. Sie sind vielmehr Parteimitglieder geworden und haben ihr Tun später damit zu rechtfertigen versucht, dass sie sonst den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie verloren hätten.
Cramer schreibt: „Meine Stellung zur NSDAP hatte sich in diesen Jahren nicht geändert. Mich stieß der Zwang ab, den sie auf alle ausübte, diese Abkehr von allen demokratischen Grundsätzen, diese seelische Vergewaltigung. Der Kampf, den sie den christlichen Konfes¬sionen angesagt hatte, mußte mir als überzeugtem Katholiken zuwider sein. Als Historiker aber erfüllte mich die rein auf den augenblicklichen Vorteil eingestellte Innen= und Außenpolitik des »3. Reiches« mit den größten Bedenken, diese Abkehr von Treu und Glauben in der Politik, die jedem Gerechtigkeitsgefühl hohnsprechende Behandlung Andersdenkender und anderer Nationen, die Charakterlosigkeit, mit der internationale Verträge geschlossen und gebrochen wurden.“ Schon lange vor dem Abschluss des auch gegen Cramer durchgeführten und im Jahre 1950 endgültig abgeschlossenen Entnazifizierungsverfahrens erteilte ihm der Entnazifizierungsausschuss des Kreises Düren am 16.09.1948 die »Bescheinigung für Unbelastete«.(24)

Abb. 5 “Bescheinigung für Unbelastete”, ausgestellt für Dr. Hermann Cramer am 06.09.1948 durch den “Entnazifierungsausschuss des Kreises Düren”

1937 und 1939 musste H. Cramer als Leutnant der Reserve an kurzen Wehrmachts-Übungen teilnehmen. Am 01.08.1939 wurde er zum Oberleutnant und am 01.11.1940 zum Hauptmann befördert. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er schon am 06.09.1939 eingezogen und war bis Oktober 1940 Zugführer in einer Artillerie-Ersatz-Abteilung. Danach tat er in Münster Dienst, um als Historiker die Tätigkeitsberichte der Truppen zu sammeln und zu bearbeiten. Von seinen militärischen Rängen ist in seinen persönlichen Aussagen an keiner Stelle die Rede.

Abb.6 Cramer in seiner Zeit als Heeresstudienrat 1944

„Im Jahre 1941 entschloss ich mich,“ schreibt er dann in seinem Lebenslauf, „um dem Zwang der Partei zu entgehen, aus dem zivilen Schuldienst auszutreten und in den Heeresschuldienst überzutreten, da im Heere der Einfluss der Partei weit geringer war und hier manche Lehrer angestellt wurden, die sich mit der Bevormundung durch Partei und Hitler-Jugend, wie sie im zivi-len Schuldienst herrschte, nicht abfinden konnten. Die Versetzung erfolgte am 01.10.1941. Daraufhin trat ich sofort aus dem NS-Lehrerbund aus, der einzigen Parteiorganisation, der ich neben der NSV angehört hatte.“(25) Dieser Austritt ist auch im Bundesarchiv dokumentiert, dort allerdings für den 01.03.1942. Er zeigt den ungebrochenen Mut Cramers gegenüber den Nationalsozialisten.
Als Studienrat im Heeresdienst war Cramer zunächst an der »Unteroffizier-Vorschule Jülich«, dann an der Unteroffizier-Schule Hohensalza(26) und schließlich in Danzig und Zeithain „an der Elbe“ in Lehrgängen für Soldaten ohne Berufsausbildung tätig. Mit den Soldaten aus Zeithain wurde er im April 1945 in den letzten Kriegstagen noch an der Elbfront eingesetzt und am 08.Mai 1945 von den Amerikanern gefangengenommen. Diese übergaben ihn im Juni den Engländern, die ihn am 02.08.1945 aus der Kriegsgefangenschaft entließen.
Damit war das Soldatendasein Hermann Cramers, das immerhin fast zehn Jahre seines Lebens umfasst hatte, endgültig zu Ende, und am Tage der Wiedereröffnung der Dürener Gymnasien am 11. Januar 1946 trat er erneut in den Dienst des Stiftischen Gymnasiums. Ein großer Teil seines Unterrichts entfiel dabei auf »Sonderlehrgänge« für Kriegsheimkehrer, die in den Jahren 1944 und 1945 mit einem so genannten »Reifevermerk« nach zum Teil stark verkürzter Schulzeit das Gymnasium verlassen hatten und nun das Abitur nachträglich erwerben mussten.

Abb. 7 Dienstwohnung des Schulleiters des Staatlichen Gymnasium Jülich, Wohnhaus Kurfürstenstraße 20. Nach Dr. H. Cramer bewohnte das Haus noch dessen Nachfolger Dr. H. Renn, bevor es in private Hände verkauft wurde. – Foto: Familienarchiv Cramer, wie Anm. 10

Am 01. März 1951 wurde Dr. Hermann Cramer zum Oberstudienrat befördert, und zum 15. Februar 1952 berief ihn der Kultusminister des Landes NRW als kommissarischen Leiter an das Staatliche Gymnasium Jülich, dessen Leiter er am 1. April 1953 als Oberstudiendirektor wurde. Er fand am Neußer Platz, dort, wo sich heute das Gebäude der Polizei befindet, eine Schule mit reicher Tradition vor, die zwar im Krieg völlig zerstört, aber bis 1949 so weit wiederaufgebaut wurde, dass ein regelmäßiger Unterricht erteilt werden konnte. Es handelte sich um ein humanistisches Gymnasium nur für Jungen mit den Fremdsprachen Latein in Klasse 5 und Griechisch in Klasse 9. Anstelle des Griechischen konnte auch Französisch gewählt werden. Ab Klasse 7 bekamen alle Schüler als zweite Fremdsprache Englisch.
Der vorhandene Schulbau entsprach aber nach Cramers eigenen Worten in keiner Weise einer Schule, die den gegenwärtigen und erst recht nicht zukünftigen Ansprüchen genügen wollte.(27) Es fehlten Fachräume, größere Klassenräume – wobei der Direktor von fünfzig Schülern (!) pro Klasse in der Unterstufe ausging – eine Turnhalle sowie Wohnungen für den Hausmeister und den Schulleiter. Eine Aula mit Bühne wurde am 05. März 1951

Abb. 8 Moderner Lageplan – freundlicherweise zur Verfügung gestellte vom Planungsamt der Stadt Jülich – Zwischen der Nr.11, dem Staatl. Gymnasium an der Neußerstraße – heute Polizei – und der Kurfürstenstraße erstreckt sich der schmale Erweiterungsbau eines Klassentraktes von 1957, rechtwinklig dazu nach Süden hin die Turnhalle – rot gefasst. Heute wird der Klassentrakt vom “Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Jülich” genutzt. (Siehe Anm. 3) Nr. 20 an der Kurfürstenstraße zeigt den Grundriß der Dienstwohnung des Direktors

zum ersten Mal benutzt.(28) Zu Cramers vordringlichen Aufgaben in Jülich gehörten daher Planung und Bau eines umfassenden Erweiterungstraktes für die Schule, einer Turnhalle und angemessener Wohnungen für den Schulleiter und den Hausmeister. Cramer wohnte mit seiner sechsköpfigen Familie anfangs noch in Düren, da im zerstörten und noch keineswegs wieder aufgebauten Jülich keine passende Wohnung zu finden war, dann seit 1953 in Jülich in der Karl Theodor Straße 8 in der Nähe der Promenadenschule und erst ab 1957 im als Schulleiterwohnung neu erbauten Haus Kurfürstenstraße 20.
Schon wenige Monate nach seinem Dienstantritt als kommissarischer Schulleiter beantragte die Schulpflegschaft auf seine Veranlassung die Erweiterung des Unterrichtsgebäudes sowie den Bau der oben genannten Nebengebäude.
Mit den Planungen begann das zuständige Staatshochbauamt im Januar 1953. Doch verzögerte sich der Bau durch den notwenigen Erwerb von Grundstücken in der Nähe der Schule. Trotz vom Land NRW schon bald zur Verfügung gestellter Mittel konnte erst im Mai 1955 mit den Neubauten begonnen werden.(29)
Am 2. Mai 1957 fand die Einweihung statt.(30) Die Schule erhielt sechs neue Klassenräume und eine Turnhalle. Außerdem wurde ein Einfamilienhaus als Dienstwohnung des Direktors errichtet und ebenso eine Dienstwohnung für

Abb. 9 Erweiterungsbau und Turnhalle 1955 – Foto: Familienarchiv Cramer wie Anm. 10

den Hausmeister. Mit diesen Erweiterungsbauten glaubte man damals an ein positives Ende der Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg gekommen zu sein. Man ahnte noch nichts von den gewaltigen Umwälzungen in Gesellschaft und Schule, von denen die nächsten Jahrzehnte erschüttert werden sollten. Über Koedukation hatte noch niemand wirklich nachgedacht. Man glaubte, das so genannte »Dritte Reich« sei überstanden, und wollte nicht wissen, dass dessen Verbrechen noch alle aufgearbeitet werden mussten. Man meinte, der Rückgriff auf die christlich-humanistische Bildung sofort nach dem Kriege habe die Menschen wieder zu Menschen gemacht und werde auch in Zukunft das Ihre tun, um die alte Kultur Europas neu erblühen zu lassen.
Aber die Zeiten änderten sich schnell, sogar sehr schnell. Im Jahre 1958 besuchten die Schule nach Ausweis der Jahresberichte(31) 298 Schüler, im Jahre 1962 waren es schon 358, sodass der Schulleiter im letzten Jahresbericht seiner Dienstzeit feststellen musste: „Leider ist das Gebäude … infolge der wachsenden Schüler- und Klassenzahl wieder zu klein geworden. Eine Erweiterung oder Aufstockung ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Bei der Suche nach einem passen Gelände für einen Neubau bot sich der Raum der ehema¬ligen Zitadelle an.“ Das war ein deutlicher Hinweis auf den zu erwartenden Strukturwandel des Staatlichen Gymnasiums Jülich.(32)
Im Jahre 2005 gab es zum »Einhundertjährigen Jubiläum des Jülicher Gymnasiums als Vollanstalt« ein großes

Abb. 10 Auszug aus der Jülicher Volkszeitung vom 04. Mai 1957 – Stadtarchiv Jülich

Ehemaligentreffen sowie eine umfassende Festschrift(33) – aber es gab keinen Festakt.

Abb. 11 Festprogramm aus der Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Staatlichen Gymnasiums Jülich als Vollanstalt aus dem Jahre 1955, S.67.

Der damalige Schulleiter Peter Joachim Reichard verwies als Begründung auf die angespannten Rahmenbedingungen – Baubelastungen, immer neue Richtlinien, Erlasse und Verfügungen -, die der Schule das ganz normale Leben so erschwerten, dass man sich nicht auch noch freiwillig die durch einen Festakt zu erwartenden Pro-bleme aufladen könne und wolle.(34) Das hatte Dr. Hermann Cramer 1955 zum fünfzigjährigen Jubiläum der Schule ganz anders gesehen. Es wurde in immer noch sehr schwerer Nachkriegszeit drei Tage lang gefeiert, und eine Festschrift gab es auch, erstellt von der Schulleitung, ehemaligen und noch aktiven Lehrern und von ehemaligen Schülern. Höhepunkt des Rahmenprogramms war die Aufführung einer Oper von Christoph Willibald Gluck, wobei die Mitwirkenden Schüler, Schulchor und Schulorchester des Staatl. Gymnasiums Jülich waren, unterstützt vom »Collegium Musicum Jülich« sowie von Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich. Einstudierung und Leitung lagen in den Händen von Lehrern, vor allem von Georg Bischof, dem Musiklehrer der Schule. Ein solcher Aufwand und ein solcher Einsatz für eine Schule sind heute tatsächlich kaum mehr möglich.

Abb. 12 Auszüge aus der Jülicher Volkszeitung vom 19.07.1955 – Stadtarchiv Jülich. Prof. Dr. Jokob Koschel war von 1904 bis 1928 Lehrer am Staatl. Gymn. Jülich – Peter Nieveler, Jokob Kosche “Die Zitadelle” Heft 35, 2006, S.112. Für die Festschrift 1955 schrieb er auf S.7 ein Grußwort.

Dass auch die Stadt Jülich, die damals nicht einmal Schulträger war, an der Gestaltung des Festes mitgewirkt hat, wird durch zwei Umstände deutlich. Ein Konvolut von Unterlagen, das aus dem Nachlass eines Abiturienten

Abb. 13 Auszug aus dem Programm des Festaktes zum 50 jährigen Bestehen des Gymnasiums am 16. Juli 1955

von 1917, Hans Weingarten, der Stadt Jülich überlassen wurde und das sich derzeit noch im Privatarchiv von Wolfgang Gunia, dem langjährigen Redakteur der Jahresschrift »Die Zitadelle« befindet, zeigt die rege Mitarbeit von städtischen Bediensteten an der Festschrift des Jahres 1955. Dass die Festschrift im Stadtarchiv Jülich auch heute noch erhältlich ist, beweist, dass die Stadt Jülich deren Erstellung zumindest durch den Ankauf einer großen Anzahl von Exemplaren unterstützt hat. Dass es am Samstag Führungen im Rathaus gab und am Sonntag ein Platzkonzert auf dem Schlossplatz ist ein weiteres Indiz für das Interesse der Stadt an ihrem Gymnasium.
Der Schulleiter Dr. Hermann Cramer war ein sehr gewissenhafter und fleißiger Mann. So gibt es denn wenn nicht von seiner Hand, so doch mit Sicherheit von ihm genehmigt, einen detaillierten Bericht über das gesamte Feierwochenende, das auch die Namen all derer nennt, die die Veranstaltungen mitgestaltet haben – ein Dankeschön weit in die Zukunft hinein.(35)
Die »Jülicher Volkszeitung« berichtete am 16., 18. und 19. Juli 1955 recht ausführlich über das Jubiläum.
Mit Erreichen der Altersgrenze von fünfundsechzig Jahren sollte Hermann Cramer am 31. März 1963 aus dem Dienst ausscheiden. Tragischerweise erreichte er dieses Datum nicht.

Abb. 14 Oberstudiendirektor Dr. Hermann Cramer im Kreise seines Lehrerkollegiums, mit dem er das große Jubiläumsfest 1955 durchführte. – Festschrift 1955, vor S.17

Er starb vielmehr ganz plötzlich am 30. März 1963 wenig mehr als vierundzwanzig Stunden nach seiner Verabschiedung, die am 29. März 1963 stattgefunden hatte. So musste ihm die Jülicher Volkszeitung in der Ausgabe vom 01.04.1963 auf derselben Seite einen Nachruf widmen, auf der sie ihm für sein Wirken gedankt und „Ad multos annos!“ gewünscht hatte.

Abb.15 Oberstudiendirektor Dr. Hermann Cramer bei seiner Verabschiedung aus dem Schuldienst am 29.03.1963 zwischen den Oberschulräten Dr. Walter – links – undd Simonis; rechts Landrat und Landtagspräsident W. Johnen. Foto: Hans Lafos

Begraben wurde er unter großer Anteilnahme der Schulgemeinde des Staatl. Gymnasiums Jülich, der Stadt und des Kreises Jülich sowie der Schulen der Stadt nach einer feierlichen Totenmes¬se in der Jülicher Propsteikirche in einem Familiengrab auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf, wo das Grab noch besteht.(36)
Im Nachhinein war der plötzliche Tod Cramers wie ein Symbol für das Ende einer alten Zeit christlich humanistischer Tradition, die der Jülicher Landrat und Land¬tagspräsident von NRW Wilhelm Johnen in seiner Ansprache zur Verabschiedung Cramers noch einmal heraufbeschworen hatte:

Abb. 16 Jülicher Volkszeitung 01.04.1963 – Stadtarchiv Jülich

Abb. Foto: Familienarchiv Cramer wie Anm. 10

Abb. 17 Familiengrab Cramer auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf Feld 56 D Nr. 26557 – 558 – Foto: Nieveler am 29.12.2011

Anmerkungen:
1 Das Schulkollegium Düsseldorf war für mehrere Jahrzehnte nach dem 2.Weltkrieg die obere Schulaufsichtsbehörde für die Gymnasien. Später übernahm seine Aufgaben der Regierungspräsident in Köln.
2 Der vollständige Titel des Manuskriptes lautet: »Geschichte des Staatlichen Gymnasi-ums Jülich von Kriegsende 1945 bis 1955« .
3 http://www.zfsl-juelich.nrw.de .
4 PETER NIEVELER in »Die Zitadelle« Mitteilungen des Gymnasiums Zitadelle der Stadt Jülich, Heft 38, 2009, S.102.
5 WOLFGANG GUNIA in »Die Zitadelle« 2009 , S.114.
6 Dass er keine Geschwister hatte, geht aus einer »Stammtafel der Familie Cramer« im Familienarchiv Cramer hervor, die in der Spalte »Geschwister des Ehe-mannes« ein Leerzeichen aufweist.
7 Einfache Kladden, in denen die Mitteilungen rundliefen, haben sich z.T. im Stadtarchiv Jülich und im Archiv des Gymnasiums Zitadelle erhalten.
8 Die Schule geht auf eine Gründung Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg im Jahre 1545 zurück und ist eine der ältesten humanistischen Schulen des Landes NRW <http://www.goerres.de – 02.01.2012>.
9 Diese »Vorschule« ist nicht zu verwechseln mit modernen Vorschulen, die auf die Grundschule vorbereiten, aber nicht mehr üblich sind. <http://de.wikipedia.org/wiki/Vor-schule – 04.01.1012>. Vorschulen aus der Kaiserzeit dauerten drei Jahre und wurden 1920 abgeschafft, weil ihr Besuch wegen recht hoher Gebühren soziale Ungleichge-wichte schuf. Darum steht im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Art. 7(6) noch heute der Satz: „Vorschulen bleiben aufgehoben.“
10 Für die Zeit bis 1950 liegt ein handgeschriebener Lebenslauf Cramers vor, den er vor dem 01.03.1951, dem Tag seiner Ernennung zum Oberstudienrat, verfasst hat, wie der Text am Ende belegt. Dieser Lebenslauf, alle Zeugnisse und weitere dienstliche und per¬sönliche Unterlagen befinden sich im privaten Familienarchiv der Tochter Cramers, DR. MARGRET CRAMER, KÖLN. Sie stellte freundlicherweise das gesamte Archiv für den vorliegenden Aufsatz zur Verfügung. Ihr sei herzlich gedankt.
11 Den »Einjährig freiwilligen Wehrdienst« hatte Preußen 1813 eingeführt. Voraussetzung für diesen verkürzten Dienst war das so genannte »Einjährige«, der erfolgreiche Ab¬schluss der Klasse 10 des Gymnasiums. <http://de.wikipedia.org/wiki/Einj%C3%A4hrig-Freiwilliger – 03.01.2012>. Dass der Eintritt Deutschlands in den Ersten Weltkrieg von den meisten Deutschen bejubelt wurde, ist eine schon lange feststehende historische Tatsache. Daher war am Anfang dieses Krieges auch die Zahl der Freiwilligen sehr hoch. <http://www. dhm.de/lemo/html/wk1/index.html>.
12 Die Daten hier und im Folgenden stammen aus dem unter Anm.10 genannten Lebens¬lauf und aus dem Personalblatt A der Personalakten des »Gymnasiums Zitadelle der Stadt Jülich«. Eine umfangreiche Personalakte befindet sich auch im Landesarchiv NRW Abt. Rheinland in Düsseldorf unter der Signatur BR-PE Nr.9574.
13 Das Zeugnis befindet sich in dem in Anm. 10 genannten »Familienarchiv Dr. Margret Cramer«.
14 Der Hinweis stammt aus dem Personalbogen A im Gymnasium Zitadelle der Stadt Jülich. Leider ist es dem Verfasser dieses Aufsatzes bis heute nicht gelungen, ein voll-ständiges Exemplar der Dissertation Cramers oder des Jahrbuchs, in dem sie auszugs-weise veröffentlicht wurde, ausfindig zu machen. Das Universitätsarchiv Münster besitzt einen handschriftlichen Auszug der Arbeit, der wohl als Druckvorlage für die Veröffentli-chung diente. . .
15 http://www.goethe-gymnasium.de/100Jahre/chronik/geschichtsbuch/geschichts-buch%204.html – 04.01.2012
16 Heutiger Träger und Betreuer ist das »Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe« <http://www.archive.nrw.de/weitereArchive/privatarchive/AdelspflegeWestfLippe/wir_ueber_uns/ – 04.01.2012>
17 Heute Ernst Moritz Arndt Gymnasium Remscheid <http://www.ema-rs.de/portal/index.php/schulgeschichte – 04.01.2012>
18 Mehrere Einträge zur Fichte-Schule Kettwig im Internet unter verschiedenen Adressen, ebenso zum »Päd. Inst. Berl.« – 03.01.2012.
19 Heute »Carl-Fuhlrott-Gymnasium Wuppertal« <http://de.wikipedia.org/wiki/Carl-Fuhl-rott-Gymnasium – 04.01.1012>.
20 Heute »Gymnasium Am Kothen Wuppertal« – http://www.gymnasium-kothen.de/ .
21 Rund 100 km nördlich von Magdeburg. <http://www.salzwedel.de/ – 04.01.2012>.
22 http://www.stiftisches.de/ – 04.01.2012.
23 Familienarchiv Cramer wie Anm.10.
24 Im Fragebogen des Entnazifizierungsausschusses gibt Cramer 1950 an, er habe dem NSLB, der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) und dem Reichsluftschutz¬bund als nationalsozialistischen Gliederungen angehört. – Eine Entnazifizierungsakte zu Cramer gibt es im »Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland« unter der Signatur NW 1081 Nr.2967.
25 Nach seinem Personalblatt im Archiv des Gymnasiums Jülich wurde er der Heeres-fachschule Aachen zugeordnet. – Siehe auch Anm.24.
Am Stift. Gymn. Düren scheint der nationalsozialistische Druck besonders stark ge-wesen zu sein. Der Schulleiter Dr.Keus hat seine Mitarbeiter dauernd denunziert und unterdrückt. Das entspricht also den allgemeinen Ausführungen Cramers sehr genau. <http://www.stiftisches.de/unsere-schule/schulgeschichte/ – 08.01.2012>. Im Jahre 2008 erschien ein umfassendes Werk zur Geschichte dieser Schule mit Details zur national-sozialistischen Zeit: »Das Stift. Gymn. Düren. Eine Traditionsschule im 21. Jahrhundert. Neue Beiträge zu Geschichte und Gegenwart unserer Schule«. – Vgl. auch: HORST WALLRAFF, Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich, Düren 2000, S.391.
26 Der Landkreis Hohensalza lag im Zweiten Weltkrieg im von den Deutschen besetz¬ten Polen in der Nähe der Weichsel. Der polnische Name lautet Inowrocław. <http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Hohensalza – 05.01.2012>.
27 HERMANN CRAMER, Die Baugeschichte des Jülicher Gymnasiums, »Festschrift Staatl. Gymn. Jülich 1905-1955«, S.43 – hier S.45.
28 FERDINAND BRASSEUR, Das Gymnasium von 1945-1955, Festschrift wie Anm.27, S.35 – hier S.38.
29 H. CRAMER wie Anm.27, aber S.46.
30 Siehe dazu auch WOLFGANG GUNIA, Das Gymnasium auf Wanderschaft. Schul-gebäude in 100 Jahren, Festschrift »100 Jahre Abitur am Jülicher Gymnasium. 1905-2005.«, S.8, hier S.17 und S.21.
31 Archiv Gunia.
32 Jahresbericht des Staatl. Gymn. Jülich 1961/62, S.10. Vgl. auch W. GUNIA wie Anm.30, S.17.
33 Wie Anm.30.
34 Jülicher Volkszeitung Anfang September 2005. Siehe dazu auch eine Glosse in dersel¬ben Zeitung vom 07.09.2005. Vgl. auch das Grußwort von P. J. REICHARD in der Fest¬schrift auf S.3.
35 Kopie im Besitz des Verfassers.
36 Siehe Jülicher Volkszeitung vom 04.04.1963.