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„Balu und Du“ – ehrenamtliches Engagement der Pädagogikschüler:innen

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Das Gymnasium Zitadelle nimmt an dem deutschlandweit agierenden Mentorenprogramm „Balu und Du“ teil, das sich zum Ziel gemacht hat, die Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für Grundschüler:innen zu steigern. Wir führen das Programm als Projektkurs des Unterrichtsfaches Pädagogik in der Jahrgangsstufe Q1 durch und kooperieren mit drei Grundschulen im Stadtgebiet, mit der KGS, mit der Promenadenschule und mit der Nordschule an beiden Standorten. Die Klassenlehrer:innen bzw. die Sozialarbeiter:innen der Grundschulen schlagen dafür Schüler:innen vor, die einen großen Freund gebrauchen können. Oberstufenschüler:innen (Balus) übernehmen für diese Grundschüler:innen (Moglis) ein Schuljahr lang eine Patenschaft.

Es geht in erster Linie darum dem Kind und seinen Bedürfnissen Aufmerksamkeit zu schenken, die häufig an anderer Stelle fehlt. Die Freizeitaktivitäten dieser Tandems erstrecken sich von einem Besuch in der Bücherei, über einen Besuch im Brückenkopf- oder Kletterpark, ein Besuch im Kino, Fußball spielen oder Brettspiele usw. Dadurch erfolgt der Aufbau einer verlässlichen, vertrauensvollen Beziehung, die wiederum das Selbstwertgefühl der Grundschüler:innen fördert und sie auf ihrem Lebensweg stärkt. Einige Tagebuchkommentare lauten z. B.:

• Mir ist im Vergleich zu unseren ersten Treffen aufgefallen, dass Mogli sich von jedem Treffen zu Treffen immer mehr geöffnet hat. Sie erzählt mir nun viel mehr als vorher. Auch verstehen wir uns echt gut und ich denke, dass sich zwischen uns eine Bindung aufgebaut hat.

• Danach wollte Mogli mir seine Tricks mit dem Ball zeigen und hat mich auch dazu aufgefordert, diese nachzumachen. Ich denke er war ziemlich stolz, als er mir diese Tricks gezeigt hat und auch froh, dass er sie jemanden zeigen kann.

Und es zeigt sich in den Einträgen auch, dass diese Treffen nicht nur einen Mehrwert für die Moglis haben, sondern ebenso für unsere Oberstufenschüler:innen. So heißt es in den Tagebüchern u.a.:

• Wir schenkten uns die Bilder gegenseitig und schrieben uns jeweils auf unsere selbst gemalten Bilder noch eine kleine Botschaft. Mogli schrieb bei ihrem Bild für mich drauf, dass sie mich sehr lieb hat. Meine Botschaft an sie war: dass ich die Treffen mit ihr sehr schön finde und sie genieße.

• Ich freue mich immer sehr auf die Treffen mit Mogli, weil ich bei diesen vom Alltag in der Schule abschalten kann und mich nur auf den Moment fokussiere. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie viel Lebensfreude Kinder ausstrahlen und wie sehr sie einfach im Hier und Jetzt leben.

• Ein Meilensteinmoment lautete: Mogli hat mich heute einen Freund genannt.

Als Lehrerin gibt es nichts Schöneres als die eigenen Schüler:innen nicht nur in ihrem Lernfortschritt, sondern vor allem auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu begleiten. Die Oberstufenschüler:innen werden von mir als betreuende Lehrkraft angeleitet, eine pädagogische Reflexion ihrer Treffen in Form eines digitalen Tagebuches vorzunehmen. Auf diese Weise kann die Begleitung unserer Schüler:innen als Coaching über eine digitale Plattform stattfinden und die Treffen mit den Moglis werden darüber hinaus im Projektunterricht vor- und nachbereitet, der im 14-tägigen Rhythmus stattfindet. Das Feedback der Grundschulen, der Moglis und ihrer Familien sowie unserer Balus überzeugt uns, dass dieses Projekt ein Gewinn für alle Beteiligten ist.

A. Zanker