Zu Weihnachten aus Oberpleis 2013
Liebe Schwestern und Brüder, Freunde unserer Brasilien Mission!
Nach zwei denkwürdigen Ereignissen ist es mir ein Bedürfnis, in diesem Jahr meinen Weihnachts-Rundbrief aus diesem Erleben heraus zu gestalten.
Am 14. Oktober flogen Sr. Tabitha und ich zum Goldjubiläum unserer Brasilien Mission nach Brasilien. Unsere Herzen triumphierten, als wir auf dem Sao Luiser Flughafen das Land unserer Sehnsucht betraten. Ich fühlte mich sofort wieder wie eine Brasilianerin: locker, herzlich, fröhlich, solidarisch und frei. Der Empfang, sowohl von unseren brasilianischen Mitschwestern, als auch vom geliebten Volk, war ein großer Jubel! – Einen Tag verbrachten wir im Projekt „Traum der Aline“, wo uns 110 Jungen und 180 Mädchen mit Darbietungen und den Ereignissen ihrer kreativen Arbeiten sehr bereicherten. Uns wurde die Gewissheit gegeben, dass unser Projekt an Qualität und Lebenswerten großen Aufschwung genommen hat. Später sollten wir in der Heimat noch einmal überrascht werden . . .
Der Jubiläumstag war auf den 20. Oktober festgelegt. Er begann mit mehreren Zelebranten mit einer festlichen Eucharistiefeier, von den jungen Schwestern und der Flötengruppe des Projektes „Aline“ gestaltet. Viele liebe Bekannte, Freunde und Ordensleute von sieben Kongregationen füllten die große Pfarrkirche der Himmelfahrt „Mariens“.
Als Gratulation führten nach der Messe im Chorraum 50 Kinder des Projektes – musikalisch begleitet – einen bewegenden Tanz auf. Der strahlte alle Mitfreude aus und aller Dank, den sie für uns empfinden.
Danach gingen die Feiern im Pfarrsaal mit vielen Reden und Gesängen weiter. Natürlich gab es bei Speisen und Trank auch viele Wiedersehensfreuden!
Am 04. November flogen wir zusammen mit unseren brasilianischen Mitschwestern zurück nach Deutschland. Am 10. November war doch in Paderborn die Seligsprechung unserer Gründerin Mutter Maria Theresia Bonzel angesagt und am 11. November erfolgte die Überführung ihres Sarges vom Mutterhaus am Kiemiker Berg Olpe in die Pfarrkirche St. Martinus.
Und dann packte Sr. Maria José, die Leiterin des Projektes „Aline“, die vielen Dank- und Bittgebete aus, die mehrere Jungen und Mädchen an ihre „Aline“ (Mädchennamen von Mutter M. Theresia) geschrieben hatten. Was mich beim Lesen zu Tränen gerührt hat, davon möchte ich Euch nun eine Kostprobe geben:
Von Dayane, 13 Jahre: Liebe Aline, ich schreibe dir und bitte um deinen Segen für uns alle im Projekt. Bitte las nie zu, dass sich die Türen unseres Projektes schleißen müssen. Obwohl ich dich nicht kenne, habe ich doch gern. Mutter Theresia, bitte für uns!
Von Jean Carlos: Liebe Aline, das Projekt „Traum der Aline“ ist das Beste, was mir in meinem Leben je begegnet ist! Und das gilt nicht nur für mich, sondern für uns alle, die wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden und im Projekt einen Zufluchtsort gefunden haben.
Von Paulo: Mutter Theresia, ich möchte dir danken für das Projekt, für die Natur und alle Möglichkeiten. Ich habe dich von Herzen gern, Aline, und möchte dir für alles danken, was du in deinem Leben getan hast für arme Menschen.
Von Sandra: Aline, vielen Dank, dass du mit unserem Projekt einen Traum wahr gemacht hast. Dieser Traum hat das Leben zahlreicher Kinder verändert! Dafür möchte ich dir danken!
Von Patrick: Wir, vom Projekt „Aline“ bitten um deinen Segen. Segne auch meine Freunde und unsere Familien. Weißt du, oft streite ich mit meinen Freunden. Bitte, hilf mir, dass ich nicht nachtragend bin, und hilf auch meinen Freunden, dass sie nicht lange böse auf mich sind.
Von Caroline, 18 Jahre: „Er führt, ich gehe!“ Liebe Mutter Maria Theresia, das war dein Leitspruch! Ich weiß, dass du ein vorbildliches Leben geführt hast. Zeit deines Lebens hast du vielen Menschen geholfen, besonders den Armen. Mit diesem Brief möchte ich dich bitten, meine Mutter von den Knoten in ihrer Brust zu heilen. Schenk auch meinem Vater Gesundheit. Segne alle Schwestern, Erzieher und Kinder im Projekt! Hilf mir, mein Herz so zu wandeln, dass ich immer meinen Nächsten liebe, wie du es getan hast.
Von Fablo Ricardo: Mutter Theresia, bitte behalte uns in deinem Herzen. Hilf allen Menschen, dessen das tägliche Brot fehlt.
Von Cleudilene: Liebe Mutter Theresia, hilf allen Menschen, die Not haben – auch meiner Familie. Beschütze die demütig sind, und das Projekt „Aline“. Hier habe ich Freunde gefunden. Hilf allen Kindern, die auf der Straße leben müssen, und die nichts zu essen und zu trinken haben. Gib ihnen Wasser und Brot und einen Platz im Projekt.
Von Wellington: „Aline“, ich würde dich gerne bitten, mir zu helfen ein guter Fußballspieler zu werden. Und bitte, beschütze unser Projekt, es ist unser zweites zuhause.
Von Joao Paulo: Mutter Theresia, ich weiß, das ich kein braver Sohn und kein guter Junge bin. Aber ich habe ein gutes Herz! Ich möchte so gerne Menschen glücklich machen. Das ist nicht leicht, es ist anstrengend. Aber ich möchte die Kraft haben, weiter dafür zu kämpfen. Segne mich!
Von Erleilson: Mutter Theresia segne alle Familien und alle, die kein Brot haben. Bitte, hilf meinem Onkel aus der Welt der Drogen, und allen, die darin verwickelt sind. Hilf auch meinen Eltern, dass mehr Liebe zwischen ihnen ist. Ich wünsche so sehr, dass sie glücklich sind! – Bitte, lass nicht zu, dass das Projekt die Türen schließen muss, weil es an dem Nötigsten fehlt. Das Projekt ist unsere Lebensschule, hier ist Frieden und Liebe. Mutter Theresia, gib auf uns Acht, Amen.
Liebe Freunde, was könnte dem menschgewordenen Gotteskind in der Krippe zu Weihnachten eine größere Freude sein, als diese: dem Projekt „Traum der Aline“ zum Fortbestand zu verhelfen. Ich danke in Herzlichkeit allen, die im Jahr 2013 durch kleine und größere Spenden ihre Treue zu uns bewiesen haben. In unseren Gebeten seid Ihr immer bedacht!
Jedem wünsche ich eine gesegnete Adventszeit und eine gnadenreiche Weihnacht des Friedens!
Im Neuen Jahr 2014 gebe der Herr und der ganzen Welt seine Segen!
Eine dankbare Umarmung von allen im Projekt
Eure Schwester Maria Goretti
Liebe Freunde und Unterstützer von AIDA e.V. und der Kinder in Tanguá,
am 1. März 2014 erhielten wir die traurige Nachricht vom Tod von Pater Eckart Höfling OFM. AIDA e.V. ist ihm zu großem Dank verpflichtet, und so war es eine Selbstverständlichkeit dass wir ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Nach dem Trauerrequiem wurde aus verschiedener Sicht das Leben und das Wirken von Pater Eckart gewürdigt. Im Namen von AIDA e.V. habe auch ich unsere Dankbarkeit und Anerkennung für seine großen Leistungen für St. Antons Kinder- und Jugendzentrum, zum Ausdruck gebracht. AIDA e.V. wird Pater Eckart stets in dankbarer Erinnerung behalten.
Der stellvertretende Vorsitzende von AIDA e.V., Dr. Steffen Barreto da Rosa, war mit seiner Familie in Brasilien und hat seinen längeren Aufenthalt in Tanguá zu mehreren Besuchen und intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen in St. Antons Kinder- und Jugendzentrum genutzt. Sein Bericht dürfte Sie sicher interessieren, zeigt er doch, dass die Hilfe, die Sie, liebe Spender und Spenderinnen, durch Ihre Zuwendungen leisten, die Grundlage für eine sinnvolle und gute Arbeit zum Wohle der Kinder bildet.
Ihnen allen wünscht das Team von AIDA e.V. ein gesegnetes, frohes Osterfest. Wir grüßen Sie herzlich und danken nochmals für Ihre treue Hilfe.
Ihr
Thomas Reverchon 1. Vorsitzender
St. Antons Kinder- und Jugendzentrum
Nach mittlerweile zwei Jahren, in denen sich viel getan hat, fuhr ich nun wieder zum „Sítio“ von AIDA e.V., St. Antons Kinder- und Jugendzentrum Tanguá, das seit der Übernahme der Organisation vor Ort in Centro de Acolhida Santo Antônio (Casa) umbenannt wurde.
Der erste Anblick stimmte mich fast etwas traurig: Die ca. sechswöchige völlige Trockenperiode mit Temperaturen von deutlich über 40 Grad hatte sichtbare Spuren hinterlassen. Das Gras war verbrannt und braun, Bäume und Sträucher ließen ihre Blätter hängen oder waren teils vertrocknet, und man sah kaum etwas von der farbenfrohen Blütenpracht, die sonst das gesamte Anwesen schmückte und zu einem wunderschönen Idyll machte.
Der Empfang durch Darlei – den verantwortlichen Koordinator von Sefras vor Ort – und mehrere Kinder, die sogleich auf uns zustürmten und sich über den Besuch freuten, war dafür umso herzlicher. Ja, die Trockenheit und Hitze habe allen schwer zu schaffen gemacht, aber für die nächsten Tage sei endlich der ersehnte Regen angekündigt. Dann werde sich die Natur schnell wieder erholen. Wenigstens sei die Wasserversorgung gesichert – die Brunnen seien tief genug und lieferten nach wie vor ausreichend gutes Wasser.
Begleitet von mehreren Kindern, die mit einfachen, selbst gebastelten Drachen um uns herumtobten, spazierten wir eine Runde über das weitläufige Areal.
Das Sítio steht insgesamt vor großen Veränderungen. Die geänderten rechtlichen Vorgaben, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens verlangen kontinuierliche Anpassungen.
Manche Dinge, die einst zum Traum von Pater Heribert Kloos gehörten, wie zum Beispiel die angeschlossene kleine Landwirtschaft, rechnen sich heute nicht mehr. Insofern muss unablässig genau geprüft werden, was (noch) wirtschaftlich sinnvoll ist. Da ein Liter Milch im Supermarkt beispielsweise zwischenzeitlich für ein Drittel der Produktionskosten auf dem Sitio zu kaufen ist, wurden die Kühe, die sich immer noch in den Stallungen befinden, verkauft. Erhalten blieben aber glücklicherweise zum Beispiel die Bienenstöcke, was mich sehr freut, denn der Honig ist wirklich hervorragend und auch die Kinder lieben ihn.
Leider lässt der brasilianische Staat immer noch mit finanzieller Unterstützung auf sich warten – hier bemühen sich die Verantwortlichen von Sefras stetig und hartnäckig. Versuche, durch zweitweise Ablehnung von Neuaufnahmen von Kindern Druck auf die Behörden auszuüben (wodurch sich die Zahl der betreuten Kinder zwischenzeitlich auf ca. 15 reduziert hatte), haben leider nicht den erhofften Erfolg gezeigt. Die Arbeit mit den (häufig geistig behinderten) Kindern ist erfüllend, aber auch sehr fordernd, bestätigt Derlei. Alle erfahren intensive Betreuung und besuchen ausnahmslos Schulen oder anderweitige Bildungseinrichtungen, die ihrem jeweiligen Alter und ihren Fähigkeiten entsprechen. Das Ziel ist es nach wie vor, sie möglichst zeitnah in ihre eigenen Familien zu reintegrieren (sofern möglich) oder ein neues behütetes, familiäres Zuhause für sie zu finden.
Besondere Motivation für alle Beschäftigten auf dem Sítio geben Fälle wie der eines Jugendlichen, der aus schlimmsten familiären Verhältnissen stammte, die von Drogen und Gewalt geprägt waren und ihn selbst in die Kriminalität abrutschen zu lassen drohten. Er habe über das Sítio den Weg in ein „normales“ Leben gefunden, hat eine Ausbildung abgeschlossen und gute Arbeit gefunden. Nun als junger Erwachsener plane er, seine Freundin zu heiraten und in ein paar Jahren eine Familie zu gründen.
Frei Jose Francisco, der Leiter von Sefras, den ich bei einem erneuten Besuch auf dem Sitio drei Wochen später treffe, kennt die Hindernisse und zähen Fortschritte bei Verhandlungen mit offiziellen Stellen sehr genau: Er ist seit vielen Jahren für verschiedenste soziale Projekte in Brasilien – vor allem in Säo Paulo – verantwortlich und hat insofern sehr viel Erfahrung. „Die Mühlen mahlen hier langsam“, erzählt er mit der dazu passenden und auch nötigen Ruhe. Aber er lässt erkennen, dass dies nicht die ersten Schwierigkeiten sind, die er überwunden hat. Je nachdem, welches ministerielle Ressort zuständig ist, sei es einfacher oder schwieriger, Unterstützungsleistungen zu erhalten, fährt er sehr konzentriert fort. Er hat einige Ideen, die er gerne bei einem Deutschlandbesuch im Spätsommer dieses Jahres – wenn er hierzu dann auch schon mehr Details hat – mit uns besprechen möchte. Eine dieser Überlegungen befasst sich zum Beispiel mit der Variante, im größten Gebäude auf dem Sitio ein kleines Seniorenheim einzurichten. Gerade was staatliche Unterstützungsleistungen für das Sitio insgesamt anbelangt, böte dies sehr vielversprechende Möglichkeiten. Der hier eröffnete Austausch auch zwischen Kindern und Senioren klingt reizvoll, und ich bin jedenfalls schon jetzt gespannt, was er uns bei seinem geplanten Deutschlandbesuch hierzu präsentieren wird.
Meine Besuche auf dem Sítio lassen mir wieder bewusst werden, wie gut es uns und unseren zwei Kindern geht, die ich nach meiner Rückkehr erst mal fest in den Arm nehme. Als Kind in einer behüteten Familie mit viel Liebe aufzuwachsen, ist einfach doch keine Selbstverständlichkeit, auch wenn es eine sein sollte. Vor allem nehme ich aber vom Sítio und von Darlei, Frei Jose Francisco und allen anderen auch noch etwas mit: Hoffnung und Zuversicht. Hoffnung und Zuversicht, dass wir gemeinsam mit Sefras (und Dank Ihrer Spenden!) das Lebenswerk von Pater Heribert fortsetzen und benachteiligten Kindern weiterhin eine Zukunft ermöglichen können.
Dr. Steffen Barreto da Rosa Stellv. Vorsitzender
AIDA e.V. feiert im Jahr 2014 sein 20-jähriges Jubiläum.
Pater Heribert Kloos CSSp gründete 1994 den gemeinnützigen Verein in München mit dem Ziel, hilfsbedürftigen Menschen in Brasilien zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.
Im Jahr 1998 bekam AIDA e.V. in Tanguá im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro ein Grundstück geschenkt, um es zum Wohle bedürftiger Kinder zu nutzen.
Dies war der Anfang von St. Antons Kinder- und Jugendzentrum.
Ein besonderes Dankeschön an
Christkindlmarkt der Ministranten der kath. Kirchenstiftung Verklärung Christi, München
Weihnachtsbasar der kath. Kirchengemeinde St. Bonifatius, Lingen
Bücherflohmarkt der kath. Kirchenstiftung St. Philippus, München
Benefizkonzert des Blasorchesters St. Michael, München-Perlach
Frühlings- und Herbstbasare der kath. Pfarrei St. Rita, München
Christkindlmarkt der Grundschule Pfanzeltplatz, München
Flohmarkt der kath. Kirchenstiftung Hl. Blut, München
Kath. Kirchengemeinde St. Pankratius, Kirn
Fair Handeln – Eine Welt-Laden, Schongau
Bastelkreis St. Andreas, Kirchheim
Close Harmaniacs, München
Familienmusik Servi, Eching
Gymnasium Zitadelle, Jülich
Eine Welt-Handel, Ismaning
Adventsmarkt Lauchringen
Unterbiberger Hofmusik
und viele andere mehr
An alle, die ihre Freunde anlässlich ihres Geburtstages oder eines Jubiläums statt um Geschenke um eine Spende für die Armen in Brasilien gebeten haben.