Wiederum als Schule der Zukunft zertifiziert

Projektthemen 2009 – 2012
  • (1) Wir vermindern den Kohlenstoffdioxid – Fußabdruck unserer Schule
  • (2) Wasserreinigung durch Schilfpflanzen – Dynamik eines Gewässers – ein Unterrichtsprojekt
  • (3) Schüler der Umwelt-AG bauen ein Trennbauwerk
  • (4) Wasserreinigung durch Schilfpflanzen – Auswertung der Untersuchungsdaten
  • (5) Klassenzimmer mitten in der Natur – Studieren im Wasserschulgarten
  • (6) “Kinder helfen Kindern”

(1) Wir vermindern den CO2-Fußabdruck unserer Schule  …. 

Schule der Zukunft

Im Jahre 2000 machte sich die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Zitadelle auf den Weg, um aktiv Energie einzusparen.

Das Öko-Schulprogramm (Energiesparprogramm) bekam seine Geburtsstunde und ein Abkommen nach dem Fifty-Fifty-Modell wurde mit der Stadt Jülich vereinbart. Damit das Programm auch im Wesentlichen von den Schülern mitgetragen wurde, war in den Anfängen ein Arbeitskreis “Öko-Schulprogramm” aktiv. Lichtschalter wurden markiert, ihre Handhabung erläutert und Tipps zum Einsparen der Heizenergie aufgestellt. Schüler werden immer wieder als Energieberater ausgebildet. In der Schule wird auch auf Mülltrennung Wert gelegt.

Um die Energiesparmaßnahmen der Schule zu unterstützen, hat die Stadt Jülich am historischen Schulgebäude der Zitadelle (zum Gymnasium gehören noch das Westgebäude und der Erweiterungsbau) lange geforderte bauliche Veränderung vorgenommen. Die Fenster wurden erneuert und es wurden von den Stadtverordneten recht bald die Weichen für den Einbau einer modernen Beheizung –  hier: BHKW, Brennwerttechnik und Gebäudeleittechnik – anstelle der Nachtstromspeicherheizung gestellt. Auch in den folgenden Jahren wurden bei Baumaßnahmen (Erweiterungsbau) bzw. Renovierungsarbeiten (Nordflügel, Institut) energiesparende Details beachtet.


Durch diese Maßnahmen erfolgte eine Energieeinsparung (Gesamtenergie) von ca. 17,4 % (hier wurden die Werte um 2000 berücksichtigt). Die Schadstoffemission von Kohlenstoffdioxid konnte um rd. 34% gesenkt werden. Von 2001 – Inbetriebnahme des BHKW’s –  bis 2009 (danach begannen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen des Mittelstufentraktes) kann man eine Einsparung von ca. 30 % der Heizenergie in diesem Zeitabschnitt auf das veränderte Nutzerverhalten zurückführen. Der Stromverbrauch konnte im Mittel bisher nur minimal gesenkt werden. Da immer wieder Sanierungsarbeiten mit zu berücksichtigen sind, sind die Stromverbräuche nur bedingt aussagekräftig. Wir hoffen, dass der Wasserverbrauch durch die Sanierungsmaßnahmen zukünftig reduziert wird.

Trotz dieses Erfolges machte sich eine Schülergruppe um die Schülerinnen Maike Linden und Miriam Pelster daran im Kampagnezeitraum den aktuellen CO2-Ausstoß unserer Schule zu ermitteln und weitere Einsparpotentiale aufzuzeigen. Schon bald wurde ein Treffen mit Herrn Dr. Joachim Göttsche, einem Experten von der Fachhochschule Jülich, organisiert. Dieses Gespräch und die Teilnahme an einem Vortrag von Konrad Kleinknecht über den Klimawandel, dessen Folgen und die Reduzierung der CO2-Emission durch Erneuerbare Energien im Forschungszentrum Jülich lieferten den Schülern hilfreiche Erkenntnisse. Herr  Veger vom Hochbauamt  erklärte  die Heizungsanlage mit der DCC-Technik. Die Schüler nahmen sogar Kontakt mit einem holländischen Architekturbüro, welches sich mit der Sanierung von Schulgebäuden beschäftigt, um auch den finanziellen Rahmen weiterer baulicher Veränderungen abzuklären. Nicht zuletzt nahm man Kontakt mit dem Bürgermeister und dem Hochbauamt der Stadt Jülich auf, um sich über finanzielle Rahmenbedingungen auszuhandeln.

In der Folgezeit war die Möglichkeit mit einer vom Forschungszentrum bereitgestellten Infrarotkamera, Schwachstellen in der Isolierung zu ermitteln. Vom Gebäude insbesondere von den Fensterflächen wurden mit einem Maßband und unter Zuhilfenahme des Strahlensatzes sowie des Videoanalyseprogramms „Easy Vid“ alle erforderlichen Längen, Höhen und Tiefen erfasst und dokumentiert. Es wurde auf die gesammelten Umweltdaten unserer Schule zurückgegriffen.

Bei der Berechnung der aktuellen CO2-Emission ermittelten die Schüler einen Wert von 557t pro Jahr. Der Pro Kopf Verbrauch der Schüler liegt bei 0,5t und der der Lehrer bei 8,4t. Konkrete Verbesserungsvorschläge beinhalten z.B.
möglichst mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Für die Lehrer entweder Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf Bus oder Bahn umzusteigen. Es wurde der Appell geäußert noch gewissenhafter die Energiesparregeln einzuhalten. Bei der
Sanierung des Südtrakts eine DDC-Anlage zu installieren und sie in das bestehende Netzwerk einzubinden (mögliche Einsparung: 25%). Mit der Schulleitung wurde eine Absenkung der Basistemperatur diskutiert (6%). Neben diesen und
weiteren Maßnahmen, kommt man an der Bewusstseinsbildung nicht vorbei. In Kürze soll das Thema Treibhauseffekt auch in den Wahlpflichtbereich II auf genommen werden. Ganz wichtig erachten die Schüler auch, dass die Eltern beim Energiesparen einbezogen werden.

Ganz wichtig erachten wir auch, aufzuzeigen, dass falsches Lüften zu großen Energieverlusten führen. Der Film von Al Gore „Eine unbequeme Wahrheit“ möge helfen, Bewusstsein zu schaffen.

In der Jahrgangsstufe 8 wird der Film: “Jane’s Journey”  –  Die Lebenreise der Jane Goodall –  gezeigt. “Wir müssen lernen, in Harmonie und Frieden zu leben, nicht nur miteinander, sondern auch mit der Natur, dann werden wir morgen alle Waffen niederlegen und und wenn wir nicht  in Harmonie mit der Natur leben, brauchen wir die Waffen bald, weil wir um Wasser und die letzten Bodenschätze kämpfen.“ Jane Goodall

Auszeichnungsfeier in Aachen

 

 

 

 

 

“14 Schulen aus Aachen und den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg erhalten am Dienstag, 27. März 2012, das Zertifikat „Schule der Zukunft”. Ausgezeichnet wird damit ihre erfolgreiche Teilnahme an der Landeskampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“. Im Rahmen einer Auszeichnungsfeier werden ihnen von Abteilungsleiter Hans-Jürgen Henrich vom Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) und Helga Jarosch von der Bezirksregierung Köln Urkunde, Hausschild und Fahne über die erreichte Zertifizierung übergeben. Damit können sich die Schulen künftig in der Öffentlichkeit mit dem Gütesiegel „Schule der Zukunft“ präsentieren.” (Pressebericht der NUA)

Jede Schule präsentierte sich beim Markt der Möglichkeiten

 

 

 

 

Aachen/Jülich. Den ökologischen Fußabdruck ihrer Schule verringern, das war das Ziel der Schüler vom Gymnasium Zitadelle Jülich. “Das war gar nicht so leicht, weil unsere Schule denkmalgeschützt ist”, erzählte Niklas Pracht (..) aus Klasse 12, der das Projekt an seinem Stand vorstellt. Sanitäre Anlagen umbauen, die Heizung erneuern und Fenster auswechseln – das alles entwickelte sich zur Mammutaufgabe. “Viele Leute im privaten Umfeld haben meistens gar kein Bewusstsein fürs Energiesparen”,  berichtete Pracht weiter.

Nachhaltigkeit gefragt 

Mülltrennung, alte Glühlampen gegen Energiesparlampen austauschen – das Durchsetzungsvermögen der Schüler zeigt inzwischen Wirkung: 2001 haben die ersten Umbaumaßnahmen dam Gymnasium Zitadelle Jülich begonnen. “Im Zeitraum bis 2011 konnten wir den Wasserverbrauch an der Schule schon um zwei Drittel senken”, freute sich der Schüler.” (Valerie Barsig – aus der Aachener  Zeitung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhaltliche Aspekte der Agenda 21 – Bildung für Nachhaltigkeit

Ökologische  Aspekte

„Man muss immer Hoffnung haben.“ (Jane Goodall) …..Schülern werden die Folgen der Emissionen von Treibhausgasen aufgezeigt und Maßnahmen, die sich jeder einzelne vornehmen kann, erörtert.

Im  Vergleich zu den Jahren vor 2000 hat das Gymnasium Zitadelle schon einen hohen Umweltstandard. Wir kommen aber nicht daran vorbei, weitere Ressourcen einzusparen, wenn die Emissionen noch weiter gesenkt werden sollen. Jeder Einzelne sollte nach Kräften Energie einsparen. Hochtechnisierte Heizungsanlagen, moderne und energiesparende Geräte oder erneuerbare Energien sind wenig effektiv, wenn man diese falsch und ineffizient nutzt. 2. Bedeutung der Wasserpflanzen; Artenvielfalt u. Artenschutz; Belastung der Gewässer; Selbstreinigungskräfte; Renaturierung

Ökonomische  Aspekte

Meist geraten Mülltrennung, Energiesparlampen und Mehrwegflaschen kaufen, verkümmern leider zu Alibihandlungen und sind nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Wir müssen Bewusstsein schaffen, Bewusstsein dafür, dass unser Wohlstand auf der Entwicklung der Wirtschaft basiert. Und dieser Fortschritt ist gekoppelt an die Verfügbarkeit energetischer Ressourcen. Erdöl, ebenso wie Erdgas, ist nur noch in begrenztem und überschaubarem Umfang vorhanden. Die Benzinpreise sind ein erster Indikator für schwindende Reserven und unterstreichen auf eindrucksvolle, nachhaltige und spürbare Art und Weise, weshalb Erdöl die Bezeichnung „schwarzes Gold“ trägt. Wir sind in der Pflicht, verantwortungsvoll mit unseren Rohstoffen umzugehen und nach Alternativen Ausschau zu halten. Wir stehen in der Verantwortung, einen Lebensraum zu erhalten, wir stehen in der Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Enkeln. Afrikanische Ureinwohner stellen sich die Frage: „Welche Auswirkungen ihre Entscheidung auf die nächsten Generationen ihres Volkes hat.“ (Goodall) … Die Maßnahmen, die an unserer Schule getroffen wurden, haben sich bereits in barer Münze ausbezahlt. Weitere Maßnahmen werden in den nächsten Jahren greifen.  2. ökotechnische Maßnahmen (AMOVA – Wasserführung) helfen, die Wasserqualität zu verbessern;  Erkenntnisse, die mithilfe der AMOVA gewonnen werden, können bei der Sanierung von Stadtparkteichen berücksichtigt werden

Globale  Aspekte

„Wenn die Jugend ihre Hoffnung verliert, gibt es gar keine Hoffnung mehr.“  (Jane Goodall) …. Gerade viele Kindergartenkinder saugen die neuen Informationen auf und möchten vieles gleich in die Tat umsetzen. Oft werden sie leider von Erwachsenen in ihrem Engagement für die Umwelt gebremst. Es werden ihnen Steine in den Weg gelegt.

Die Welt von morgen entsteht in den Köpfen der jungen engagierten Menschen von heute. Unser Denken formt unser Handeln, unsere Gedanken steuern unsere Wahrnehmung. Es muss uns gelingen, das Selbstbewusstsein der jungen Generation zu stärken. Nur wenn diese Generation lernt, sich selbst zu helfen, und sich bemerkbar macht, wird es überhaupt einen Nährboden für anwendungsorientiertes Umweltbewusstsein geben. Gerade die Jugend muss mit überholten Denkweisen brechen und überholte Verhaltensweisen abstreifen. Die Jugendlichen müssen den Mut haben, selbst zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen, um sich so aus der politischen und sozialen Vormundschaft zu lösen. Ist es schon mehr, wenn Schüler als Lehrende oder Informanten auftreten? 2. Unsere Schüler helfen, dass Kinder (Jugendliche) in Brasilien eine bessere Zukunft haben.

Soziale Aspekte

„Die größte globale Bedrohung, mit der sich die Menschheit heutzutage konfrontiert sieht, besteht darin, dass unsere wirtschaftlichen Aktivitäten zu einer globalen Erwärmung des Klimas führen könnten – ein Prozess, der schwerwiegende Konsequenzen für das gesamte Ökosystem Erde und das Leben der Menschen in reichen wie in armen Ländern hätte. Die zu erwartenden Folgen – steigende Meeresspiegel, erschöpfte landwirtschaftliche Ressourcen, eine Abnahme der Wasservorräte, größere Gesundheitsrisiken, extrem unbeständige Wetterverhältnisse, soziale Spannungen – legen nahe, dass sowohl entwickelte als auch Entwicklungsländer gute Gründe haben, dem Klimawandel mit Sorge entgegen zu blicken.“ (Klaus Töpfer) … Die Temperaturerhöhungen der Erde bis ca. 1970 sind vermutlich auf natürliche Vorgänge zurückzuführen, danach lässt sich der Anstieg nur mit Hilfe der anthropogenen Emissionen erklären. Der Film von Al Gore zeigt viele Aspekte auf.  2. Deutschland gehört zu den 10 größten Wasserimporteuren – durch Einfuhr von Weizen, Bananen, Orangen oder Jeans entnehmen wir Wasser aus Ländern, die unter Wasserknappheit leben; Energieverbrauch führt zum Treibhauseffekt (Veränderung der Wolkenbildung und Niederschläge) Das Zentrum in Tanquá war letztes Jahr nicht von den Überschwemmungen, die in Brasilien  vorkamen, betroffen.