Jugend forscht 2015: Gleich zwei 1. Preise

Bernhard Wille, Annika Lothmann, Henrike Wille, Milena Klameth, Walter Bähr und Dr. Edith Körver

Bernhard Wille, Annika Lothmann, Henrike Wille, Milena Klameth, Walter Bähr und Dr. Edith Körver

Von 31 Arbeiten aus 15 Schulen wurden beim diesjährigen Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“ fünf erste Preise im Forschungszentrum Jülich verliehen. Gleich zwei Arbeiten vom Gymnasium Zitadelle konnten sich durchsetzen und jeweils einen ersten Platz erzielen: So wurde die Arbeit von Milena Klameth zur „Veränderung des Sehvermögens im Laufe des Lebens“ in der Sparte Biologie im Wettbewerb „Jugend forscht“ mit dem ersten Platz belohnt, im Wettbewerb „Schüler experimentieren“ konnten sich Henrike Wille und Annika Lothmann auf dem Gebiet Mathematik mit ihrer Arbeit zum Thema „Das Pascalsche Dreieck – Den faszinierenden Eigenschaften auf der Spur“ durchsetzen.

Milena untersuchte in ihrem Projekt, das auf ihrer Facharbeit basierte, die Veränderlichkeit des Gesichtsfelds, des Nahpunkts und des Sehens im Dunkeln in Abhängigkeit vom Alter. Dafür plante und konstruierte sie eigenständig einen geeigneten Versuchsaufbau und führte die zugehörigen Experimente an drei Testgruppen unterschiedlichen Alters durch. Sowohl die Durchführung als auch die anschließende Auswertung der Ergebnisse und deren Interpretation gingen dabei weit über das Niveau einer Facharbeit hinaus, so dass die Jury Milena in der Laudatio wissenschaftliches Arbeiten auf höchstem Niveau bescheinigte.

Henrike und Annika widmeten sich Untersuchungen des Pascalschen Dreiecks. Inspiriert von faszinierenden Mustern, die sich ergeben, wenn man alle Elemente des Dreiecks markiert, die durch eine bestimmte Zahl teilbar sind, gingen sie der Musterentstehung auf den Grund. Ausgehend von eigenständigen mathematischen Beweisen einiger arithmetischer Besonder­heiten des Pascalschen Dreiecks gelang es ihnen, die Entstehung der unterschiedlichen Dreiecksmuster zu erklären und diese insbesondere für Primzahlen zu charakterisieren. Die klare Darstellung der zugehörigen Begründungen und Beweise überzeugte die Jury, diese Arbeit mit einem ersten Platz auszuzeichnen.

Während Milena und Annika zum ersten Mal beim Wettbewerb „Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“ dabei waren, trat Henrike bereits zum dritten Mal an und erzielte zum zweiten Mal einen ersten Platz.

Alle drei Schülerinnen haben sich mit ihrem Sieg für die jeweiligen Landeswettbewerbe ausgezeichnet, die im März bzw. im Mai stattfinden. Wir wünschen ihnen bereits jetzt viel Erfolg!
Dr. Astrid Wille

Heute folgte der Empfang bei der Schulleitung. Frau Dr. Körver bringt ihre Wertschätzung zum Ausdruck und gratuliert den Schülerinnen ganz herzlich.

Laudatio von Dr. Rainer Sprickmann
Annika Lothmann und Henrike Wille waren den faszinierenden Eigenschaften auf der Spur. Beide sind 13 Jahre und in Klasse 7. da kann es sich natürlich nicht um Binomialkoeffizienten und ähnlich “Hochgestochenes” drehen, sondern – ganz altersgemäß – um einfache “Baupläne”, Muster und Gesetzmäßigkeiten. Die wurden anschaulich und klar präsentiert und gut begründet. Beide Mädchen sind tief eingetaucht in die Welt des Pascalschen Dreiecks und konnten überzeugend rüberbringen: das Pascalsche Dreieck ist eben nicht nur eine bloße Anordnung von Zahlen…
Herzlichen Glückwunsch.

Laudatio von Dr. Sebastian A. Baldauf
Flavia Milena Klameth hat mit Ihrer Arbeit „Die Veränderung des Sehvermögens im Laufe des Lebens“ die Jury Biologie in allen Punkten überzeugt.
Sie hat überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Alter und verschiedenen Eigenschaften des Sehens besteht:
1. Verändert sich die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen?;
2. Hat Alter einen Einfluss auf den Nahpunkt?;
3. Hängt das periphere und das zentrale Gesichtsfeld vom Alter ab?
Milena hat mit einfachsten Mitteln eigene Methoden entwickelt und Versuchsaufbauten hergestellt, welche zur Überprüfung der Fragen den wissenschaftlichen Ansprüchen im höchsten Masse genügen. Sie hat eine repräsentative Stichprobe in verschiedenen Altersgruppen getestet und die Daten statistisch analysiert.
Für die Älteren unter uns hat Milena keine guten Neuigkeiten: mit dem Alter nimmt sowohl die Fähigkeit ab im Dunkeln zu Sehen. Die Sehschärfe im Nahberiech leidet ebenfalls, und das periphere Blickfeld wird zunehmend eingeschränkt. Lediglich das zentrale Gesichtsfeld bleibt unverändert. Man sollte sich also im hohen Alter gut überlegen, ob man mit dem Auto mittels Tunnelblick durch die Dunkelheit fährt.
Die Jury Biologie hat die Arbeit von Milena Klameth aufgrund der schriftlichen Form und der heutigen Präsentation beim Wettbewerb mit dem 1. Platz ausgezeichnet, da sie allen wissenschaftlichen Kriterien exzellent entspricht.