Wenn Schildkröten sprechen und Füchse Freunde werden: Die Theater-AG begeistert mit „Die Schule der magischen Tiere“

Großer Applaus und ausverkaufte Sitzreihen: Die Theater-AG des Gymnasiums Zitadelle sorgte in dieser Woche für magische Momente auf der Bühne. Mit ihrer mitreißenden Inszenierung des Kinderbuchklassikers „Die Schule der magischen Tiere“ nach Margit Auer entführten 48 junge Schauspielerinnen und Schauspieler aus den Klassen 5 bis 8 das Publikum in eine Welt voller Geheimnisse, Witz und zauberhafter Freundschaften. Aufgrund der großen Besetzung präsentierten zwei Ensembles das Stück in abwechselnden Aufführungen – jeweils mit ganz eigenem Charme und viel Spielfreude. Insgesamt fünf Vorstellungen wurden gespielt: Drei für die Drittklässler:innen der Jülicher Grundschulen, zwei für Eltern und die interessierte Öffentlichkeit. Alle Termine waren restlos ausverkauft und das mit gutem Grund.

Im Mittelpunkt des Stücks steht die Wintersteinschule, an der alles seinen gewohnten Lauf nimmt, bis die neue Lehrerin Miss Mary Cornfield (überzeugend gespielt von Caro und Sonora) und der geheimnisvolle Mr. Mortimer Morrison (verkörpert von Julia H. und Mila) auftauchen. Sie bringen nicht nur frischen Wind ins Klassenzimmer, sondern auch eine Sensation: magische Tiere, die sprechen können, aber nur mit ihrem menschlichen Gegenüber. So erhält die schüchterne Ida (Emily und Elisa) den schlauen Fuchs Rabbat (Amelie und Ida), während der verträumte Benni (Ilia und Daniel) mit Schildkröte Henrietta (Helene und Zoe) an Selbstvertrauen gewinnt.

Auch Helene (Pia und Marie K.), zunächst Anführerin einer zickigen Mädchengruppe, entwickelt durch ihren eleganten und nicht ganz pflegeleichten Kater Karajan (Emilie H. und Yona) neue Seiten. Jo (Lennard und Sawelij), der coole Sportler, sorgt für Konkurrenz und Herzklopfen, besonders bei Ida. Und auch Anna-Lena (Hannah und Marie C.), Katinka (Maya) sowie Finja (Clara und Greta), die gemeinsam mit Helene die „coole Clique“ bilden, überzeugen durch präzises Timing und pointierte Dialoge. Die Klasse wird durch viele liebevoll gestaltete Nebenrollen bereichert: Silas (Colin und Justus) glänzt mit seinem übertriebenen Selbstbewusstsein, Max (Sofia und Paula) alias „der Professor“ beeindruckt mit trockenem Wikipedia-Wissen, Eddie (Celina und Emilia G.) bringt mit seiner liebenswürdigen Tollpatschigkeit das Publikum wiederholt zum Lachen – und Schoki (Emma und Mara) überzeugt als unerschütterlicher Schokoladenfan mit perfektem Timing. Auch das pädagogische Personal der Wintersteinschule sorgt für Szenenapplaus: Der ehrgeizige Direktor Siegmann (Fabian und Anjo), seine penible Kollegin (Lamija und Alica) sowie die energische Frau May (Diana) und der missmutige Hausmeister Wondraschek (Leo und Anton) liefern ein humorvolles Kontrastprogramm zum Schüleralltag. Nicht zuletzt erobern auch die tierischen Nebenrollen die Herzen des Publikums: Der melancholische Pinguin Juri (Emilia B. und Julia S.) und die freche Elster Pinkie (Milena und Lucie) runden das große Ensemble ab.

Das Publikum durfte nicht nur über sprechende Tiere und witzige Wortspiele lachen, sondern erlebte auch emotionale und nachdenkliche Momente. Besonders bewegend war die Wandlung der Figuren: Aus Außenseitern wurden Held:innen des Schulalltags, Freundschaften entstanden dort, wo vorher Ablehnung herrschte – und ganz nebenbei bewältigten die jungen Figuren auch das sportliche Großereignis, den Staffellauf der Stadt. Dass die Aufführungen ein solcher Erfolg wurden, ist dem außergewöhnlichen Engagement der Schüler:innen und dem Herzblut des Leitungsteams zu verdanken: Unter der einfühlsamen und professionellen Regie von Pia Pflugfelder und Magdalena Miotke wuchs die Theater-AG über sich hinaus. Wochenlang wurde geprobt, gelacht, geschwitzt – und am Ende vor einem begeisterten Publikum belohnt. Ein herzlicher Dank gilt auch allen helfenden Händen hinter den Kulissen: dem Technikteam, bestehend aus Joleen, Emil und Willi (Jgst. EF), die auch an Wochenenden viele Stunden ihrer Freizeit investiert haben, und natürlich den Familien, die mit Applaus, Fahrdiensten und Requisiten unterstützt haben.

S. Ossig