Camden – a place (not) to be

Am Montag den 18.03.13 machten die Schüler aus Jülich einen Ausflug zum Camden County (Verwaltung des Kreises Camden), welche als eine der gefährlichsten Städte in den gesamten Vereinigten Staaten von Amerika gilt.

Wir trafen uns zu der normalen Schulzeit im Deutschraum der Collingswood High School. Ein Bus brachte uns anschließend nach kurzer Fahrt zu unserem Ziel.

Nach Betreten des Camden County Council-Gebäudes sahen wir zuerst Sicherheitskontrollen wie am Flughafen. Wir hatten jedoch das Glück, diese Kontrollen umgehen zu können und wurden ins Kreishaus geführt. Dort empfing uns Clerk Joe Ripa, leitender Beamter im Grundbuchamt, und hieß uns in den USA und in Camden willkommen. Anschließend wurden wir durch seine Abteilung geführt und uns wurde erklärt, welche Aufgaben sie dort zu erledigen haben (im Besonderen das Führen der Grundbücher). Von den Büros aus gingen wir dann in den Keller, wo alle Grundbücher des Kreises Camden seit dem Jahre 1844 archiviert werden.

Danach wurden wir im Surrogate Court von Richterin Pat Jones herzlich empfangen, welche uns ihre Aufgaben vorstellte und von ihren eigenen Erfahrungen mit europäischen Austauschpartnern erzählte.

Danach kamen wir zum interessantesten Teil des Ausfluges. Wir gingen zum Office of the Prosecutor (Strafverfolgung), wo uns eine Anwältin und ein CSI (Crime Scene Investigation)-Beamter erklärten, warum Camden eine solch gefährliche Stadt sei. So erfuhren wir, dass sie durchschnittlich 10.000 schwerere Verbrechen bearbeiten und dass die meisten dieser Verbrechen mit Drogen zu tun haben. Im letzten Jahr habe es z.B. 65 Morde in der Stadt selbst gegeben und nur ganze fünf in den anderen 36 Städten des Countys. Dies ist angesichts einer Einwohnerzahl von nur 70.000 Einwohnern im Camden rekordverdächtig hoch.

Schließlich gab uns der CSI-Mitarbeiter Warren Falk eine Präsentation zum Thema „Work of the CSI”, so dass wir die verschiedenen zur Verfügung stehenden Ermittlungsmethoden der Polizei zum Aufdecken von Verbrechen kennen lernten. Im Anschluss daran wurde uns mit Hilfe von Bildern von Tatorten und selbst erlebten Geschichten veranschaulicht, wie schlimm es in dieser Stadt zugehen kann.

Als Erstes wurden wir darauf hingewiesen, dass die Arbeit bei der Crime Scene Investigation keine Ähnlichkeit mit dem Fernsehen hat. Ungefähr 40% der Dinge in den TV-Serien seien der echten CSI-Arbeit sehr fern, wie zum Beispiel, dass sie riesengroße Labore haben würden oder dass man einen Fingerabdruck innerhalb von Sekunden einer bestimmten Person zuordnen könne. All solche Dinge würden im wirklichen Leben viel mehr Arbeit und Zeit als im Fernsehen einfordern. Am Beispiel verschiedener Mordfälle aus Camden wurde uns dann veranschaulicht, wie man gegen die hohe Kriminalitätsrate vorgeht. Die Brutalität in den gezeigten Bilder erschütterte viele und zeigten uns eindrücklich, dass man nicht gelogen hatte als man uns versuchte zu erklären, wie brutal es in dieser Stadt zugeht.

Nach dieser Präsentation wurden uns noch ein paar Methoden zur Spurensicherung am Tatort gezeigt, zum Beispiel wie man Fingerabdrücke nimmt oder wie man die Flugbahn einer abgeschossenen Pistolenkugel mit Lasern nachverfolgt.

Mit einem komischen Gefühl in der Magengegend machten wir uns auf den Heimweg ins sichere Collingswood.

Dylan S.