Rückblick: Zitadelle auf großer Reise in den USA

Ende März 2019 reisten 23 Schülerinnen und Schü­ler des Gymnasiums Zitadelle Jülich mit ihr­en Lehrern Alexander Haas und Dirk Neumann und ihrer Lehrerin Svenja Wolf zu ihrer Partner­schule in Collingswood, New Jersey, USA.

Für den Großteil der Gruppe war es die erste Fern­reise ihres Lebens, sodass die Erwartungen be­reits zu Beginn sehr hoch und die Schülerinnen und Schüler sehr gespannt und aufgeregt waren. Die Jülicher erhielten während des Schü­ler­austausches die Gelegenheit, drei Wochen in amerikanischen Familien zu woh­nen und so den Alltag hautnah mitzuerleben.

Den Auftakt dieses Abenteuers bildete der Willkommensabend, bei dem die deutschen Jugendlichen Präsentationen ihrer Hobbies und ihrer Heimatstadt Jülich hielten, um sich und das Leben in Deutschland vorzustellen. Die amerikanischen Familien bereiteten für diesen besonderen Abend Getränke und ein Buffet vor, sodass sich alle bei einem Snack und interessanten Referaten besser kennenlernen konnten.

Viele Vor- und Nachmittage verbrachten die deutschen Jugendlichen natürlich in der High School in Collingswood. So durften sie mit ihren Austauschpartnerinnen und -part­nern in den Unterricht gehen und dort hospitieren. Schnell fielen ihnen dabei Gemein­samkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Schul­system auf, die im Anschluss diskutiert und besprochen wurden. Dabei waren sich alle einig, dass sie an der Zitadelle eine deutlich anspruchsvollere und breitere Bildung erhalten und dass amerikanischer Oberstufenunterricht an staatlichen Schulen nicht ver­gleichbar mit NRW-Bildungsstandards ist.

Dank des Einsatzes zweier Lehrer der High School erhielten die Deutschen außerdem einen interessanten Einblick in die beiden Sportarten Baseball und American Football. Die meisten deutschen Schülerinnen und Schüler waren bis zu diesem Zeitpunkt noch nie mit diesen beiden Sportarten in Berührung gekommen und deshalb umso begeisterter, komplette Spielzüge vorgeführt zu bekommen und diese anschließend nachspielen zu können.

Neben der Teilnahme am Unterricht der High School standen selbstverständlich auch aufregende Ausflüge und Tagestouren an. Die Eindrücke, die die Schülerinnen und Schülern an diesen Tagen erhielten, waren durchweg positiv. „Mir hat der Tag in Wash­ington am besten gefallen“, sagte Jonas (16). „Das Weiße Haus und das Kapitol haben mich sehr begeistert. Es gab so viel zu sehen.“

Da meist auch das Wetter mitspielte, konnten die Ausflüge nach Philadelphia dazu genutzt werden, den Schülerinnen und Schülern am ersten Tag zunächst die Independence Hall, die durch die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung als Gründungsort der Vereinigten Staaten 1776 bekannt wurde, und Liberty Bell, die amerikanische Frei­heits­glocke, zu zeigen. Nach einem Besuch der ehemaligen Börse sahen die Schülerinnen und Schülern dann die weltberühmte Benjamin Franklin Bridge, die zum Fotografieren einlud. An einem weiteren Tag in Philadelphia lief die Gruppe die Treppe aus dem Film „Rocky“ hoch und konnte die Rocky-Statue aus der Nähe ansehen. Auch besuchten sie das Kunstmuseum Museum of Art. Dort wurde die geführte Tour sehr interaktiv gestaltet, sodass der Besuch für die Schülerinnen und Schülern äußerst spannend und an­sprech­end war.

Den Großteil der deutschen Jugendlichen faszinierte jedoch am meisten New York City. Die riesigen, bunten Anzeigen und Werbetafeln, die unzähligen Geschäfte und Stra­ßenkünstler, die weltberühmte „grüne Lunge“ der Stadt – der Central Park – und natürlich Ground Zero mit seinen fesselnden und emotionalen Eindrücken machten den Ausflug unvergesslich. Auch ein Besuch in einer traditionellen Pizzeria, in welcher gemeinsam Familienpizzen gegessen wurden, durfte dabei nicht fehlen und war eine gute Stärkung für den langen Tag. Dank des guten Wetters und der klaren Sicht konnten die Jülicher auch einen Blick auf die Freiheitsstatue ergattern. Einige Schülerinnen und Schüler verbrachten ihre verbleibende freie Zeit in New York am Times Square, andere besuchten weitere interessante Orte wie das Rockefeller Center. Ein Spaziergang über die beeindruckende Brooklyn Bridge, wo hunderte von Fotos geschossen wurden, rundete das Abenteuer New York City ab.

Natürlich bekamen die deutschen Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, die Stadt Collingswood und ihre Umgebung genauer kennen zu lernen. Dabei waren vor allem der Besuch bei der Polizei, bei der Feuerwehr und der Empfang durch den Bürgermeister von Collingswood von Bedeutung. Auch die Nachbarstadt Camden wurde besucht; hier wurde das Schlachtschiff USS New Jersey besichtigt und die Polizei des Kreises.

All diese einzigartigen und wertvollen Erfahrungen trugen dazu bei, dass die deutschen Gäste ganz individuelle und unvergessliche Einblicke in das Leben und den Alltag der amerikanischen Austauschpartnerinnen und -partner erhalten konnten. Sowohl die amerikanischen und die deutschen Schülerinnen und Schüler als auch ihre Lehrer zogen eine durchweg positive Bilanz. „Authentische Austauschbegegnungen sind für die Per­sönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen von unschätzbarem Wert. In Collingswood drei Wochen lang den American way of life kennengelernt und viele neue Freunde gefunden zu haben, wird allen für immer positiv im Gedächtnis bleiben“, ist sich Dirk Neumann sicher.

Vor allem die Gastfreundlichkeit der Amerikaner faszinierte alle Besucher. Aufgrund des­sen waren sowohl die Verabschiedung voneinander am Abreisetag als auch besonders die Abschiedsfeier mit den Amerikanern am Abend zuvor für alle sehr emotional, da alle Deutschen kurze Reden an ihre Gastfamilien richten durften.

Es ist aber kein Abschied für lange – schon im Juni steht der Gegenbesuch der Ameri­kaner an, den nun alle sehnsüchtig erwarten.

S. Wolf