Grußwort der Schulleitung zum Schuljahr 2022/23

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Freun­de und Förderer des Gymnasiums Zitadelle,

ich begrüße Sie herzlich zum Beginn des Schuljahres 2022/23. Nachdem die letzten zweieinhalb Jahre auf­grund der Corona-Pandemie mit ihren Unwäg­bar­kei­ten und Gefahren bereits schwierig und belastend waren, hat sich die Situation seit Februar 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine weiter zugespitzt. Wir hätten uns wohl alle nicht vorstellen können, dass im 21. Jahrhundert in einer vermeintlich zivilen und friedlichen Welt mitten in Europa Tod, Leid und Zerstörung aufgrund eines Kriegs­ge­schehens zu beklagen sind. Umso wichtiger ist der an unserer Schule ohnehin gelebte Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe, so dass unser diesjähriges Jahres­motto „Einander unterstützen“ lautet.

Im zurückliegenden Schuljahr haben wir erneut versucht, mit mobilen Impfbussen und Impfteams sowie Testungen die Gesunderhaltung aller an Schule Beteiligten zu gewährleisten. Ebenso waren wir bemüht, trotz der pandemiebedingten Ein­schrän­kungen möglichst viel von unserem Schulleben zu realisieren – und die Ergebnisse kön­nen sich sehen lassen. Trotz der widrigen Rahmenbedingungen wurden wieder heraus­ragende Leistungen erbracht: Erneut – und somit zum siebten Mal in Folge – war das Gymnasium Zitadelle Sieger beim Sommerleseclub unseres Kooperationspartners, der Stadtbücherei Jülich.

Als Alleinstellungsmerkmal unserer Schule gibt es seit letztem Schul­jahr einen neuen Schülerausweis im Scheckkartenformat, der gleichzeitig als Leseausweis der Stadt­bücherei dient. Unsere Schüler:innen waren bei den DELF-Prüfungen ebenso erfolgreich wie beim Börsenspiel der Sparkasse, beim Informatik-Biber-Wettbewerb, beim Jugend- und Bundeswettbewerb Informatik und bei der Mathe­matik-Olympiade, wo wir 50% der Teilnehmer:innen des Kreises Düren für die Landes­runde stellten. Bei der Doppelpreis-Verleihung der AKV Sammlung Crous gingen beide Preise für die Schülerarbeiten an unsere Schule. In diesem Kontext reisten unsere Teilnehmer:innen des europäischen Stadträumeprojektes nach Lubljana, und wir emp­fingen die Gruppe in der Schloss­ka­pelle.

Ebenso hatten wir das Vergnügen, drei Autorenlesungen im PZ unserer Schule durch­führen zu können: So las Herr Conrath vor Oberstufenschüler:innen aus seinem Buch „Das Archiv des Teufel“ und trug damit zu unserem Engagement für Wertschätzung und Vielfalt sowie gegen Rassismus bei. Herrn Schüber durften wird zur Lesung für die Stufe 9 am Tag des Vorlesens begrüßen. Herr Pohl las im Juni für die Jahrgangsstufe EF aus seinem Buch „Forever Ida – und raus bist Du“. Nach zweijähriger pandemiebedingter Abstinenz haben wir unser kulturelles Schulleben wiederaufgenommen und durften drei wunderbare Aufführungen unserer Literaturkurse sowie der Theater-AG erleben und ebenso beeindruckende Winter- und Sommerkonzerte unserer musikalischen Gruppen.

Auch die Spendenbereitschaft war ungebrochen: Obwohl nur unser Tag der Offenen Tür, nicht aber unser traditioneller Weihnachtsbazar als Präsenzveranstaltung stattfinden durfte, erbrachten Solidaritätsaktionen Spendengelder zugunsten unserer langjährigen Partnerprojekte in Brasilien. Dazu trug insbesondere unsere Schülervertretung bei mit dem Entwurf und dem Vertrieb von Jute-Einkaufstaschen, deren Motive von zwei Oberstufenschülern gestaltet wurden. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden in unserer „Zitadellen-Familie“ zahlreiche Initiativen gestartet, und zwar sowohl zur Unterstützung der nach Jülich Geflüchteten als auch zur Unterstützung der im Kriegsgebiet verbliebenen Menschen. Häufig sammelten wir diverse Sachspenden, die von einem ehemaligen Schüler in Zusammenarbeit mit der Stadt Jülich in die Ukraine transportiert wurden. Ebenso erbrachte der Verkauf von Kuchen, Waffeln, Cookies und Muffins Geldspenden, die der Ukraine-Hilfe zur Verfügung gestellt wurden. Und unsere Schülervertretung rief in einem selbst erstellten Video mit Zeichnungen unseres Schülers Aaren Bhatti zu Spenden auf.

Im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung haben wir unser Schulprogramm aktualisiert, curriculare und konzeptionelle Arbeit geleistet (Fahren-, Medien-, Förder-, Verbraucherbildungskonzept, Curriculum zur Berufsorientierung, Leitlinien zum digitalen Unterricht), die Stundentafel und den Wahlpflichtbereich II modifiziert sowie allgemeine Bereiche des Schullebens weiterentwickelt (Digitalisierung, gendergerechter Sprach­gebrauch). Ebenso frischte das Gesamtkollegium Ende Januar 2022 bei einem Päda­go­gischen Tag seine Kompetenzen bezüglich Ersthilfe auf. Sehr erfreulich war das Ergebnis der im letzten Jahr im ganzen Land NRW durchgeführte COPSOQ-Befragung der Lehrkräfte zu den psychosozialen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz, wo wir trotz der widrigen Umstände im Vergleich mit den schulformspezifischen Referenzwerten in NRW deutlich besser abschnitten.

Das Kollegium besteht derzeit aus 77 Lehrer:innen inklusive 5 Referendar:innen, die zum Jahresende ihre Ausbildung bei uns beenden. Zum Schuljahresende verließ uns Herr Bonzeck, der in den wohlverdienten Ruhestand ging, und Frau Königsmann, die sich aus familiären Gründen an ihren neuen Wohnort versetzen ließ. Als Neueinstellungen erhielten wir Frau Bleck (evangelische Religion, Geschichte, Spanisch) und Frau Becher (Mathematik, Sozialwissenschaften). Den scheidenden Kolleg:innen gilt mein Dank, und die neuen Kolleg:innen heiße ich herzlich willkommen.

Derzeit besuchen 878 Schüler:innen das Gymnasium Zitadelle. Im Juli 2022 haben 104 ihre Abiturprüfung abgelegt, von denen 30 im Notendurchschnitt eine 1 vor dem Komma und sogar 6 die Traumnote 1,0 erzielten. Im neuen Schuljahr begrüßen wir 114 Fünft­klässler:innen, denen wir eine glückliche Schulzeit am Gymnasium Zitadelle wünschen.

Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches, gesundes und gutes Schuljahr

Eure und Ihre

Dr. Edith Körver, OStD‘, Schulleiterin