Erfolge bei „invent a chip“ und „Jugend forscht“

Ältere Patienten nehmen häufig mehr als fünf Medikamente am Tag ein. Den Zeitpunkt und die Dosierung im Auge zu behalten, ist für jeden eine große Herausforderung und fällt vielen im Alter zunehmend schwerer. Niklas Frank (18), Marcel Nalborczyk (17), Alexander Mühlhausen (17) und Vincent Grewing (18) wollen dieses Problem mit einem Mikrochip beheben, der die Ausgabe der Medikamente besser organisieren und über­wachen soll.

„Wir möchten einen Medikamentenmanagementchip entwickeln. Dieser sollte primär die Ausgabe von Medikamenten regeln, im Zweifelsfall jedoch auch einen Alarm, zum Bei­spiel via SMS auslösen, falls die Arznei nicht eingenommen wurde“, beschreiben sie ihr Projekt. Ziel ist die Vorbeugung von Fehldosierungen oder Medikamentenmissbrauch, aber auch die Unterstützung von Familienmitgliedern und Pflegepersonal. Die Jury des Nachwuchswettbewerbs „INVENT a CHIP“ überzeugte das Konzept der Medikamenten­zuteilung. Die Gymnasiasten von der Zitadelle setzten sich mit ihrer Idee in einem Feld von über 2.700 Teilnehmern durch. Die gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) suchte wie auch in den vergangenen Jahren an über 3.000 Schulen kreative Ideen für Mikrochips. Beteiligt hatten sich Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis dreizehn von allgemein- und berufsbildenden Schulen.
Zwölf Teams wurden aus dem großen Teilnehmerfeld ausgewählt und an einem Work­shop der Leibniz Universität Hannover am Institut für Mikroelektronische Systeme (IMS) teil. Dort vermittelten ihnen die Experten erste Schritte dieser Technologie. Bereits zum zweiten Mal gelang es Schülerinnen und Schülern der Zitadelle sich für den Work­shop zu qualifizieren und konnten so Forschung im Bereich der Mikroelektronik in Projektform hautnah kennenlernen. „Die Eindrücke und Erfahrungen sind nicht ver­gleich­bar mit denen, die man in der Schule macht. Die Probleme sind komplexer, erfordern mehr Durchhaltevermögen und Teamgeist.“ so Niklas Frank. „Zu den Preisträgern zu zählen ist schön, stand aber nie im Vordergrund. Wir wollten eine Idee umsetzen und möglichst viel dabei lernen.“ erläutert Alexander Mühlhausen.
Neben dem Preisgeld die „Hardware“ geschenkt bekommen zu haben, steigerte erneut die Motivation. So entwickelten die Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs ihren Chip weiter und meldeten das Projekt auch beim Wettbewerb „Jugend forscht“ an. Während der Feierlichkeiten im Forschungszentrum wurden sie im Februar für Ihre Arbeit in der Ka­te­gorie Technik erneut ausgezeichnet. Das Konzept steht, ebenso der Prototyp. So denken die Schüler nun darüber nach, ihre Idee und deren Umsetzung auch im Studium weiter zu verfolgen. Die Möglichkeit besteht, da die Physik-Leistungskursschüler allesamt ein naturwissenschaftliches Studium anstreben. „Sie werden ihren Weg machen.“ ist sich ihr Betreuer Michael Kremer sicher und wünscht ihnen für die Zukunft, nicht nur mit Blick auf die „Medibox“, weiterhin alles Gute.

M. Kremer