Krakauaustausch: Die Geschichte einer grenzenlosen Freundschaft

Was im Jahre 1990 als vorsichtiger Versuch der Gründung einer deutsch-polnischen Freundschaft begann, etablierte sich mittlerweile als fester Bestandteil unseres Schulprogramms. So fand auch in diesem Schuljahr wieder ein Austausch zwischen dem Gymnasium Zitadelle und dem VI Liceum VILO im Adama Mickiewicza in Krakau statt. Vom 21. bis zum 27. September besuchte uns die polnische Austauschgruppe. Zusammen mit den 18 Schülerinnen und Schülern aus Krakau haben wir Jülichs Umgebung erkundet. Himmel & Ääd standen in Köln nicht nur auf dem Speiseplan, sondern auch auf dem Tagesprogramm. Bei einer Gondelfahrt bestaunten wir die Stadt von oben und wieder am Boden die Brauhauskultur in der Altstadt. An der Hohenzollernbrücke erinnert von nun an das Liebesschloss an unsere deutsch-polnische Freundschaft.

In Aachen begab sich die polnische Gruppe auf die Spuren von Karl dem Großen, stellte fest, dass Heilquellwasser besser heilt als schmeckt und ließ sich vom bunten Leben der Universitätsstadt treiben. Bei einem Spaziergang erkundeten wir Maastrichts historische Altstadt und ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten. Das kulturelle Programm wurde ergänzt durch zahlreiche weitere Aktivitäten, wie z. B. den Grillabend im Brückenkopfpark, zu dem auch die Familien der Jülicher Schülerinnen und Schüler eingeladen waren. Auch traf sich die Gruppe abseits des offiziellen Programms zu gemeinsamen sportlichen Aktivitäten sowie Ausflügen.

Nach den Herbstferien im Oktober war es dann für die Deutschen endlich so weit: Am 18.10. 2023 landete die Austauschgruppe am Flughafen in Kraków und wurde dort herzlich von den Polen in Empfang genommen. Auch in Polen standen zahlreiche Aktivitäten und Abenteuer auf dem Programm. So konnten die Jülicher bei einem Stadtspaziergang über den königlichen Weg einen Einblick in die zweitgrößte Stadt Polens und ihre Sehenswürdigkeiten gewinnen. Geprägt war dieser Tag von verschiedenen „schönen kleinen Legenden“, die uns rund um Krakau und seine 140 Kirchen erzählt wurden.

Unsere Gruppe bereicherte diese Sammlung um eine weitere Episode, als ein Schüler beim Aufstieg zur Sigismund-Glocke seinen Schuh verlor und damit als „Wawel-Cinderella“ neuen Stoff für die Chroniken unserer sympathischen Stadtführerin lieferte. Zudem ging es an einem Morgen 130 Meter in die Tiefe des Salzbergwerks Wieliczka. Nachdenklich stimmte der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz/Auschwitz-Birkenau. Natürlich besuchte die deutsche Gruppe auch den Unterricht in unserer Gastschule. Außerdem unternahm die Gruppe zahlreiche private Aktivitäten. Dazu gehörten Paintball, Bowling, Schlittschuhlaufen, Kino, Arcade-Museum, aber auch außergewöhnliche Treffpunkte wie das Katzencafé im Zentrum Krakaus. Aber nicht nur im Katzencafé konnten sich die Jugendlichen umgeben von zahlreichen pelzigen Vierbeinern stärken: Dank der polnischen Gastfreundschaft mit ihren kulinarischen Highlights wie z. B. Zapiekanki, Pierogi und Suppen aller Art konnten wir uns rund um die Uhr durch die polnische Küche schlemmen.

Als es am 25. Oktober hieß, Abschied zu nehmen, flossen zahlreiche Tränen. Über den Austausch konnten Freundschaften geschlossen werden, die im Rahmen weiterer geplanter Treffen auf privater Ebene hoffentlich gefestigt werden. Dies ist auch im Sinne des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, welches sich über solche internationalen Beziehungen freut und sie sogar bezuschusst. Die Austauschgruppe hatte nicht nur eine außerordentlich großartige Zeit, sondern hat auch bewiesen, dass Lachen und Freundschaft wirklich keine Grenzen kennen. Der Austausch war somit in jeder Hinsicht ein großer Erfolg und ein ganz besonderes Erlebnis für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler genauso wie für die betreuenden Lehrkräfte Frau Miotke, Frau Einschütz, Frau Stollorz, Herrn Ekener und Herrn Backhaus.

Won-Jay Choi (10. Klasse), A. Stollorz, M. Miotke